ich war mehr unterwegs als dort

wenn ich abgehauen bin (ich war fast immer auf der flucht) ist eigentlich nichts spektakuläres geschehen bin einfach nur anstatt zur arbeit zu gehen richtung berlin abgedampft mal mit dem zug oder bis cottbus zu fuß und dann per anhalter irgendwie ging es immer vorwärts nur einmal passierte mir eine witzige sache , ich wurde von einer familie aus polen mitgenommen die wollten auch nach berlin nur irgendwann standen wir am grenzübergang da wurde mir dann doch ganz anders und es dauerte eine zeit bis ich den netten polen klargemacht habe das ich im ostteil bleiben will was sie überhaupt nicht verstanden aber sie waren dann doch noch so freundlich und drehten um und setzten mich dann am alexander platz wieder ab , das war knapp

ich weiß aber noch das in meiner gruppe eine michaela war die die ist aus der zweiten etage aus dem fenster gesprungen eigentlich wollte sie auf das dach springen direkt über den eingang ja gut sie sprang auch und gelandet ist sie auch dort nur war da ihre flucht schon wieder beendet weil sie sich das bein dabei brach

hallo ihr lieben

irgendwie ist das echt traurig das von euch keine "auf der Flucht" geschichte hier steht ich komm mir so einsam und ungezogen vor

damit es hier aber nicht so leer bleibt habt ich noch eine kurze story: es ergab sich das ich für ein paar tage zusammen mit bianca stiller gemeinsam in der schulküche ( das war eine großküche etwas außerhalb in der das essen für alle schulen gekocht wurde) arbeiten gehen sollte am ersten tag sind wir auch ganz brav zur arbeit und nachmittags auch wieder nach hause gegangen der zweite tag jedoch verlief dann etwas anders , auf dem hinweg wir hatten etwa die hälfte der strecke hinter uns meinte bianca zu mir sie will nicht zur arbeit sondern sie möchte abhauen mir war das egal da ich eh ständig den gedanken hatte mich wieder aus dem staub zu machen also beschlossen wir an diesem tag gemeinsam uns auf den weg zu machen (nur kurz noch erwähnt görlitz liegt südlich und cottbus nördlich von weißwasser) und wie soll es anders sein diese küche wo wir arbeiten gehen sollten lag natürlich südlich , ich sagte das ich auf jeden fall nach berlin will und bianca wollte unbedingt mit also gingen wir weiter und bogen kurz vor der arbeitsstelle ab i9rgendwann kamen wir an einer landstrasse an wir mussten uns also entscheiden ob wir nach links oder rechts gehen , ich erklärte ihr das wir nach links müssten da ich dort schon einmal entlang ging bianca jedoch war der festen überzeugung das es nach rechts geht wir blieben etwa eine halbe stunde an der selben stelle und diskutierten wir waren beide stinksauer da ich jedoch bevor es dunkel wird in berlin ankommen wollte und der klügere ja bekanntlich nach gibt zog ich also mit ihr nach rechts weg die strasse war schrecklich lang irgendwann sahen wir in weiter ferne das wir uns einer stadt näherten (bianca stammte ursprünglich aus cottbus) und dann waren wir da bianca meinte das sie diese ecke von cottbus nicht kannte und wir mal schauen müssten ob wir den bahnhof finden also machten wir uns auf die suche am bahnhof angekommen war bianca noch viel verblüffter weil der bahnhof so ganz anders aussah sie starrte also verwundert auf das gebäude und ich konnte vor lachen nicht mehr es dauerte eine kleine ewigkeit bis sie erkannte das dies nicht der cottbuser bahnhof war sondern wir in görlitz gelandet sind das ende vom lied war das wir auf der landstrasse auf der wir kamen wieder zurück liefen irgendwann hatten wir jedoch den hals gestrichen voll und wir hielten dann einen lkw an und wir hatten glück er nahm uns mit und das sogar bis berlin .

liebe grüße eure ungezogene astrid