Beiträge von Bad Blankenburg

    Ich war von April 1977 bis August 1981 im Spezi "Werner John" Thälmann Str. 55.

    Mir hat diese Zeit mein Leben nachhaltig verhagelt, habe nie wieder Anschluss an die Gesellschaft gefunden und bin zum Einzelgänger geworden.

    Zu meiner Zeit bekam das Heim den Namen "Werner John" und wir mussten dazu dessen Biografie erforschen. Dazu war auch dessen Witwe mal im Heim aufgetreten. Das Aufstellen des Gedenksteines und Namensweihe des Heimes war dann auch ganz groß aufgezogen.

    In meiner Zeit in dieser Einrichtung gab es sexuellen Missbrauch durch eine der Wärterin, die dann in die Nähstube versetzt wurde und dann ganz versetzt wurde. Anzunehmen ist wohl, dass es keine Strafverfolgung gab. Wir waren ja eh nur Abschaum.

    Mein Klassenlehrer hatte einen Jungen meiner Gruppe mal so sehr verprügelt, dass er ebenfalls versetzt wurde, auch da sind uns keine weiteren Folgen bekannt geworden. Eigentlich konnten die Wärter mit uns machen, was sie wollten und einige der Wärter lebten da ihre kranken Machtgelüste aus. Ich weiß noch gut, dass ich ab meinem 13. Geburtstag immer wieder Bestrafungen provoziert habe um hin und wieder einmal isoliert zu werden, das war die einzige Möglichkeit mal zu etwas Zeit für sich allein zu kommen. Selbst der Karzer war mir lieber als die Zwangsgemeinschaft auf wenigen qm. Sich niemals zurückziehen zu können und immer die gleichen sinnlos Beschäftigungen für alle fand ich so deprimierend. Individualismus stand praktisch unter Strafe. Irgendwie hatte ich immer das Gefühl, das wir alle mit Gewalt, in immer dieselbe Schablone geschlagen werden sollten und jede Selbstständigkeit aberzogen werden sollte. Vom Aufstehen bis zum zu Bett gehen, "Antreten, fertig, Abrücken".

    Auch den Heimleiter Kunz durfte ich noch kennenlernen. Vor dessen Wohnung mussten wir regelmäßig, nachts, stundenlang bei z.B. Kniebeugen nach Zahlen stehen.

    Irgendwann hatte ich für mich beschlossen, dass ich nichts mit diesen Erwachsenen gemein habe und zu tun haben wollte die so mit Kindern umgehen oder es dulden. Und obwohl ich heute vom Alter selbst erwachsen bin, halte ich mich lieber fern von ihnen.

    Gibt es hier noch weitere Inhaftierte aus meiner Zeit? Mich würde auch mal interessieren wie andere Empfunden haben, was für sie vielleicht das quälendste war oder in Erinnerung geblieben ist. Vielleicht hat ja auch jemand positives behalten.

    Mir schuldet mein Grupperwärter noch heute Geld, unser Taschengeld landete immer in seinem eigenen Haushalt und bei unserer Entlassung 1981 konnte er unser Guthaben nicht einmal auszahlen.

    Hallo, vertritt die Kanzlei bundesweit oder nur an Brandenburger Gerichten? Ich muss mich mit Sachsen auseineinandersetzen und die Richter erfinden sogar ganz neue Gründe für die Rechtfertigung meiner langjährigen Haftstrafe in einem Spezi. Selbst eine zwangsweise Ausschulung, dazu gab es einen Ministerratsbeschluss, nach der 8. Klasse mit Zuweisung einer Lehrstelle in der Braunkohle und gegen meinen Willen erklären die Sachsen jetzt für rechtens.