JWH Torgau

Ich war 1975 im JWH Torgau - übelst, kann ich da nur sagen. Jeder der nicht in Torgau war, kann dankbar dafür sein. Ich kam nach Torgau, weil ich ständig vom Heim abgehauen bin. Leider weiß ich nicht mehr viel wie z. B. die einzelnen Namen der Erzieher und die Uhrzeiten der einzelnen Abläufe. (Weckzeit, Arbeitszeit, Frühsport u.s.w.) Nach ca. zwei Monaten wurde ich zum Hauptgruppenleiter ausgewählt. Ich hatte anscheinend eine Stimme die auch laut genug war um die einzelnen Kommandos zu geben. Im Schlafraum - besetzt mit 6 Doppelstockbetten - befand sich ein Klo. Dieses Klo war allerdings nur ein Eimer mit ca. 6 Liter Wasser und ein Klumpen Chlor. Ich kann mich auch an das Frühsportprogramm erinnern: 10 Liegestützen, 10 Streckstrünge, 10 Kniebeugen, 1 Runde (250 m) laufen - und das ganze bis 50. Ein Forteil hatte das ja - man was fit wie ein Turnschuh. Nach Aufschluss der "Schlafzelle" oder auch Schlafraum mussten alle schon vor den Betten stramm stehen und es wurde Meldung über evtl. Vorkommnisse gemacht. Dann trug einer den Kloeimer raus und wir zogen unsere Sportsachen an. Morgenappell war mit hören der Nachrichten über Lautsprecher. Der Erzieher fragte dann jeden einzelnen ab, ob man auch alles mitbekommen hatte - und wehe nicht. Dann kam der Frühsport, waschen und Betten machen, danach Frühstück. Natürlich bewegten wir uns alle nur im "Laufschritt". Während jeder Mahlzeit musste ich aufpassen, dass niemand spricht - falls ich einen erwischte, musste ich 2 oder 3 Leute aussuchen, die mit dem Betroffenen in den Flur gingen und dort verprügelten. Er kam nach seiner Abreibung in eine Einzelzelle. Falls ich jemanden übersehen hatte, wurde ich dafür bestraft - meistens mit Sport. Die 7,5 Kg-Hanteln waren schon meine Lieblinge geworden. Nach dem Frühstück gingen alle Gruppen zu den Werkstätten zur Arbeit und die anderen zwei Gruppenleiter(in) und ich machten mit dem Erzieher Inspektion durch alle Räume. Jede Gruppe bekam für Ordnung, Sauberkeit, Verhalten und Fleiß Punkte die ich protokollieren musste. Für die beste Gruppe gab es nach der Arbeit eine Belohnung, die meistens "kein Sport nach der arbeit" war. Die anderen zwei Gruppen mussten dann Sport machen. Die Mädchengruppe war übrigens von uns getrennt und bekamen kaum eine zu Gesicht. Wenn ich mal etwas mehr Zeit habe, werde ich meine schlimmsten Erlebnisse aufschreiben. Bis dahin müsst ihr euch etwas gedunlden.

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