Protestaktion aller ehemaligen Heimkinder

  • Hallo alle zusammen,


    haben heute in einem Telefonat und einer anschließenden Mail, über eine Protestaktion aller ehemaligen Heimkinder zu den Ergebnissen des runden Tisches erfahren.
    Der nachfolgende Text der E-Mail ist mit Einverständnis des Initiators der eingestellt worden.


    Klaus


    Zitat:


    Ich sage herzlichen Dank für das wahrlich angenehme Gespräch.
    Wie angekündigt, sende ich Euch im Anhang den 6. oder 7. Entwurf eines Schreibens zu, dass ich mit Unterstützung möglichst aller ehemaligen Heimkinder an unsere Bundestagsabgeordneten richten werde. Darüber hinaus sollen sowohl wir ehemaligen Heimkinder, wie auch alle interessierten Menschen die Gelegenheit bekommen ihren Unmut über diese erbärmliche Inszenierung des runden Tisches Heimerziehung Luft zu machen.


    Dazu schreibe ich dann später aber noch mal mehr, wenn die dazu nötige Vorarbeit abgeschlossen ist.
    Mit diesem Entwurf, dass werdet Ihr schnell merken, kommt eine völlig neue Facette in unsere Forderungen.
    Nämlich ein Fonds, der nicht mehr allein ehemaligen Heimkindern angedacht ist, sondern über dem Umweg aller bislang verstorbenen Opfer der alten Heimerziehungspraktiken, nun zum großen Teil zweckgebunden an unsere Gesellschaft zurückfließt.


    Ich denke damit haben wir einen gewaltigen moralischen Trumpf gezogen, der es allen abweisenden Kräften ziemlich schwer machen dürfte auf ihren verhärteten Positionen zu beharren.


    Zu verlieren haben wir ohnehin nichts. Deshalb sage ich, auf in den Kampf, wir werden das „Kind“ schon schaukeln.
    In Bezug auf das Schreiben, bin ich zwar grundsätzlich immer für neue Anregungen zu haben, bedenkt aber bitte, dass sich dieses Schreiben auf maximal zwei Seiten beschränken soll.


    Schaut Euch den im Anhang befindlichen Entwurf bitte erst mal an und würde mich freuen, wenn ich seitens Eures Teams auch Eure Zustimmung zu dieser Aktion erhalten sollte.


    Alle Vereine, Foren Gruppen und auch Einzelpersonen sollen auf dem letzten Blatt unsere geschlossene Einheit demonstrieren.
    So zumindest der Hintergrundgedanke dieser Aktion.


    Der Name, die Kontaktadresse und die Telefonnummer sind uns bekannt, werden aber auf Wunsch des Initiators im Moment noch nicht herausgegeben.
    Anfragen bitte über Selina oder Klaus.


    Hier mal der Entwurf für den Brief:


    Aktionsgemeinschaft ehemaligen Heimkinder , den 15.1.2011
    Vertreten durch…. (s. letzte Seite)
    Sprecher: --------------- oder Vorsitzende VeH? oder oder, bitte Vorschläge!


    An die/den Bundestagsabgeordnete/n
    Herrn/Frau xyz
    Telefax:


    Deutscher Bundestag


    Rehabilitation/Entschädigung für ehemalige Heimkinder


    Sehr geehrte/r Frau Herr xyz


    als unabhängige Aktionsgemeinschaft ehemaliger Heimkinder vertreten wir mit diesem Schreiben die Interessen ehemaliger Heimkinder. Wir setzen uns aus allen erreichbaren Betroffenenvereinen, Foren, losen Gruppierungen und Einzelpersonen zusammen. (siehe Liste letzte Seite) Wird noch angefügt
    Durch Medienberichte sind Ihnen sicher die zahlreichen Verbrechen physischer, psychischer und sexueller Art gegenüber Heimzöglingen aus den drei Nachkriegsjahrzehnten bekannt. Dieses Unrecht (s. Anhang 1) wirkt bis in die Gegenwart durch nachhaltige Traumatisierungen, zerstörte Lebensperspektiven, Suizidversuchen und zahlreichen sozialen Beeinträchtigungen nach.
    Die Folgen dieser Verbrechen konnte der Runde Tische Heimerziehung (RTH) bislang nur ansatzweise aufarbeiten. Der RTH kam zu der eindeutigen Überzeugung, dass die Erfahrungen der ehemaligen Heimkinder glaubwürdig sind.


    Als höchst verwerflich erachten wir die Ausgrenzung aller behinderten und psychisch kranken Heimopfer aus jener Zeit sowie das eng gesetzte Zeitfenster der 50er – 60er Jahre, statt korrekterweise die Behandlung der Jahre von 1945 – 1975. Außerdem fanden die jugendlichen Heimopfer aus der ehemaligen DDR am RTH keine Beachtung.


    So setzte sich diese Ignoranz - unter mehrheitlichem Einfluss rechtsnachfolgeverantwortlicher Täterorganisationen - auch im Ergebnis des Abschlussberichts mit einer entwürdigend niedrigen Entschädigungsempfehlung fort. 120 Mio. Euro für 600.000 ex-Heimkinder.
    Den 16 akademisch/rethorisch hochgebildeten Fach- und Rechtsexperten saßen
    3 stimmberechtigte Heimkinder gegenüber, denen weder eine pädagogische, noch juristische Fachbegleitung zuerkannt wurde.
    Dieses beschämende, die Opfer verhöhnende „Angebot“ weisen wir mit aller Entschiedenheit als völlig unzureichend zurück!


    Wir wenden uns heute an Sie. Bitte helfen Sie uns mit dem Gewicht Ihres gesellschaftlichen Einflusses und Gewissens, unsere Forderung nach öffentlicher Rehabilitation und angemessener Entschädigung zu unterstützen.


    Hierzu fordern wir in Anlehnung an internationale Vergleichsmöglichkeiten:
    1. Angemessene Ausgleichzahlungen für entgangene Arbeitsentgelte und Rentenanwartschaften, (wird diese Forderung nicht bereits durch den RTH erfüllt?)
    2. einen Pauschalbetrag als Schmerzensgeld und entgangene Lebensperspektiven von 54.000 Euro, oder wahlweise eine monatliche, Opferentschädigungsrente von 300 Euro, ohne Anrechnung auf laufende oder künftige Sozialleistungen.
    3. uneingeschränkter Zugang zu allen persönlichen Heimunterlagen.
    4. Übernahme aller erforderlichen Therapiekosten.
    5. aktive Beteiligung an allen regionalen Anlaufstellen. Mitentscheidung bei der Vergabe der Mittel.
    6. Beteiligung an Kontrollorganen zur Überwachung gegenwärtiger Heimeinrichtungen.


    Wir schlagen vor, diese Entschädigungsleistungen aus einem einzurichtenden Fonds zu bezahlen, in den Kirchen, Bund und Länder, sowie die einst nutznießenden Firmen mit damals beschäftigten Zwangsarbeiter/innen einzahlen. Dabei soll für jeden der wenigstens 600.000 betroffenen Heimkinder und Jugendlichen aus der Zeit zwischen 1945 – 1975 ein Entschädigungsbetrag von insgesamt 10.000 Euro pro Person (= 6 Milliarden Euro) eingezahlt werden.
    Dieser „Gedächtnisfonds“ soll auch all jenen Opfern gerecht werden, die aufgrund ihrer seelischen Verletzungen bereits von eigener Hand aus dem Leben schieden, wie auch jenen Betroffenen, die nicht mehr an ihre grausamen Heimzeiten erinnert werden möchten.


    Da abzusehen ist, dass nur ein Bruchteil aller betroffenen ehemaligen Heimkinder Entschädigungsansprüche anmelden werden, bzw. noch anmelden könnten, wünschen wir, dass die nicht abgerufenen Entschädigungsanteile unserer staatlichen Gemeinschaft zur zweckgebundenen Förderung künftiger Kindergenerationen zugute kommen.
    Die Mittel sollten insbesondere für eine Schwerpunktausbildung von Pädagogen und Lehrkräften verwand werden, um junge Menschen gewaltpräventiv hinsichtlich ihrer eigenen und sozialen Verantwortung zu sensibilisieren, und sie auf ihre zukünftigen Elternrollen vorzubereiten.
    Mit dieser zukunftsgerichteten Verwendung wäre sichergestellt, dass all das erfahrene Leid der ehemaligen Heimkinder am Ende nicht völlig vergebens gewesen ist!
    Wir bitten Sie darum: Geben Sie den Menschen, die unvorstellbare Grausamkeiten und Misshandlungen erlebt haben, ihre Würde zurück. Verhindern Sie erneutes Unrecht durch die Verabreichung von Almosen und das Hinausstehlen aus der Verantwortung der in der Rechtsnachfolge stehenden Täterorganisationen.


    In der Hoffnung auf Ihre Unterstützung verbleiben wir
    mit freundlichen Grüßen
    _______________________


    Sprecher der Aktionsgemeinschaft ehemaliger Heimkinder


    Hier sollen neben dem Anhang nachfolgend alle unterstützenden Vereine, Foren, Gruppierungen, oder teils aus Einzelpersonen aufgezählt werden.

    Hinweis:


    Der Forengeist beinhaltet mehrere Accounts von ehemaligen Teammitgliedern,
    die uns vor langer Zeit verlassen haben und welche viele Erstbeiträge von den Heimen erstellten.


    Es ist somit also ein reiner Systemaccount,
    hinter dem keine reale Person steht, die auf Beiträge oder PN´s antworten kann.


    Seht also bitte davon ab, dem Forengeist zu schreiben, da ihr keine Antwort erhalten werdet.

  • Protestaktion aller ehemaligen Heimkinder


    Kurz mal hoch geholt, vielleicht interessiert es ja den einen oder anderen

    Hinweis:


    Der Forengeist beinhaltet mehrere Accounts von ehemaligen Teammitgliedern,
    die uns vor langer Zeit verlassen haben und welche viele Erstbeiträge von den Heimen erstellten.


    Es ist somit also ein reiner Systemaccount,
    hinter dem keine reale Person steht, die auf Beiträge oder PN´s antworten kann.


    Seht also bitte davon ab, dem Forengeist zu schreiben, da ihr keine Antwort erhalten werdet.

  • Hallo alle zusammen,




    haben heute in einem Telefonat und einer anschließenden Mail, über eine
    Protestaktion aller ehemaligen Heimkinder zu den Ergebnissen des runden
    Tisches erfahren.


    Der nachfolgende Text der E-Mail ist mit Einverständnis des Initiators der eingestellt worden.



    Klaus


    S. Beitrag oben( E-Mail)

    Hinweis:


    Der Forengeist beinhaltet mehrere Accounts von ehemaligen Teammitgliedern,
    die uns vor langer Zeit verlassen haben und welche viele Erstbeiträge von den Heimen erstellten.


    Es ist somit also ein reiner Systemaccount,
    hinter dem keine reale Person steht, die auf Beiträge oder PN´s antworten kann.


    Seht also bitte davon ab, dem Forengeist zu schreiben, da ihr keine Antwort erhalten werdet.

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