Beiträge von Axel Li

    Nein. Hatte ich von euch noch nicht gelesen. Danke.


    Meinen Antrag hatte ich in der Tat erst nach 2019, also nach Bekanntwerden, dass neue Gegebenheiten zur einfacheren Antragstellung vorlägen, gestellt. Das machte mir Hoffnung.


    Bei mir liegen die Dinge etwas anders, denn eine Rehabilitierung sei nicht gegeben, weil die Voraussetzungen so nicht vorlägen. Das LG bzw. der zuständige Staatsanwalt versuchte darzulegen, dass die Faktenlage lt. DDR Rechtsprechung für meine Heimeinweisung ausreichend war, mich in ein Spezialkinderheim einzuweisen. Ich legte zuvor deutlich dar, dass die Unterbringung in einem solchen nach heutiger Rechtslage Unrecht war, zitierte sämtliche mir vorliegende uns allen bekannte Quellen.


    Leider, und hier liegt der Haken: meine Mutter, das Naivchen, muss vor der Jugendhilfe gelogen haben, denn sie behauptete, bei mir läge eine hier nicht näher zu beschreibende frühkindliche gesundheitliche Indikation vor, die man mit entsprechenden Mitteln im Heim hätte behandeln können. Nur, es gab keinerlei entsprechende Unterlagen. So ist es tatsächlich. Sie hatte ihr ganzes Leben schriftlich aufbewahrt. Hier jedoch gab es kein einziges Schriftstück oder ärztl. Diagnose. Sie wollte mit dieser Behauptung ihre Unfähigkeit, mich zu erziehen, kaschieren. Sicher nur dafür ging sie neue Beziehungen ein. Ob ich das wollte, war natürlich sekundär.


    So weit der eine Beweggrund der Nichtgewährung der Rehabilitation. Der andere waren Erziehungsschwierigkeiten und angebliche Verhaltensauffälligkeiten, die ich jedoch gut habe - aber offenbar nicht ausreichend genug - darlegen können, woher diese ursächlich resultierten. Prinzip Ursache und Wirkung.


    Die Familienbeziehung war instabil, meine Mutter überfordert und eben das übliche Theater zu Hause, das ich hier oft schon genug beschrieb. Ich wurde durch entsprechende "schlechte Kreise" angestiftet, soll an kleineren Diebstählen beteiligt gewesen sein, mehrfach im kindlichen Alter nächtens nicht nach Hause gekommen sein - es stimmt - so wurde es natürlich in meiner Heimeinweisungsbeschlussakte vom Jugendamt festgehalten, doch der ausschlaggebende Punkt war - meine Mutter erteilte ihre Zustimmung, dass ihr Sohn in ein Spezialkinderheim zur Umerziehung, wie es heißt, kam. Sie und ich wohntem dem Beschluss im Jugendamt bei. Hätte sie das nicht getan, hätte es sozusagen eine Herausnahme aus dem Elternhaus ohne Zustimmung gegeben und dann sähe die Sache anders aus.


    So wie ich all das verfolgt habe, muss zwingend eine Nichtzustimmung vorgelegen haben, um zu begründen, dass es nach heutigem Ermessen unrechtens war, Kinder in Spezialheime zu bringen.


    Jeder Fall ist wahrscheinlich anders, doch ich hatte halt Pech, s. oben, eine Unterschrift an der falschen Stelle reichte aus. Dann gehe ich eben leer aus und hätte auch keine neue Lust, das Verfahren aus 2020/2021 neu zu beantragen. So bleibt dem Staat noch etwas übrig. Er braucht es gerade ganz dringend für so viele nicht näher zu beschreibende Dinge. ...


    Grüße, Axel

    Hallo Micky,

    Du wirst es nicht lesen, doch als jemand, der mit mir gleichzeitig im gleichem Heim war, die ich vor vielen Jahren bei einem Treffen habe sehen und sprechen können, freut es mich, dass du Erfolg hattest!


    Ich gehe davon aus, dass die meisten Leute hier auch Erfolg hatten, was erklärt, weswegen sie nur noch "Gast" sind.


    User Rollie hatte im März 2012 weiter oben die Gründe kurz nur beschrieben, die zur Rehabilitierung führen könnten. Bei mir lagen sie nicht vor, wewegen mein Antrag, nachdem er beim LG ein Jahr lang bearbeitet wurde, auch nicht von Erfolg beschieden war. Meine Glaubhaftmachung reichte dem LG nicht aus. Ich bekam es schwarz auf weiß.


    VG Axel

    Ich denke, da war viel dran, doch Zeiten ändern sich gerade in vielerlei Hinsicht, denn das Geld wird überall knapp. Außerdem gilt es, drohendem Mitgliederschwund zu begegnen.


    Modern ist inzwischen sogar geworden, zu sagen, nicht alles richtig gemacht zu haben. Diese Erkenntnis setzt sich selbst dort durch, wo man es nie erwartet hätte.


    Frei nach dem Motto NOSTRA MAXIMA CULPA scheint auch die Ev. Kirche nun den Geist der Wandlung erreicht zu haben. Sie verspricht schon einmal Einiges im Voraus. :hutab:


    Nach Missbrauchsstudie: Evangelischen Kirche verspricht Aufarbeitung
    Die Missbrauchsstudie hat spezifisch protestantische Risikofaktoren benannt: Unübersichtliche Strukturen und ein idealisiertes Selbstbild. Die EKD kündigt nun…
    www.faz.net

    Also "Bälle flach halten" und darauf hoffen, dass noch etwas zu retten ist, doch vermutlich steht die Lawine vor der Tür und dann wird die brenzlige Debatte erst so richtig an Fahrt aufnehmen, wer bleibt und wer geht und das ist das schlimmste Szenario. Sie können sich drehen wie sie wollen. Tun sie nichts und wollen weiter aussitzen, wird das nicht mehr funktionieren, denn längst liegen Fakten auf dem Tisch und der Eine oder Andere der Gläubigen oder eher weniger Gläubigen wird Konsequenzen ziehen. Das wird gewaltige Mindereinnahmen zur Folge haben.


    Missbrauch: Der Kirchenaustritt liegt jetzt nahe - WELT
    Nach Bekanntwerden von sexuellem Missbrauch in der evangelischen Kirche fragen sich viele Mitglieder: Wofür brauchen wir sie noch? Wo gibt es einen Aufstand…
    www.welt.de

    Diese Frage muss man sich manchmal stellen und bekommt trotz alledem nur unzureichende Erklärungen, denn bisher habe zumindest ich noch nichts von einem "germanistischen Bildungswesen" gehört. Das wäre der Grund, einen der Söhne nicht in die Schule zu schicken. Was es nicht alles für Begründungen gibt. :hutab:


    Verstoß gegen Schulpflicht: Haftbefehl gegen zwei Mütter erlassen
    Zwei Mütter aus Schleswig-Holstein haben ihre Söhne nicht zur Schule angemeldet und dafür verhängte Geldstrafen nicht gezahlt. Das Verwaltungsgericht hat nun…
    www.ndr.de

    Halle Frohe Zukunft war kein Jugendwerkhof sondern ein Jugendhaus (Knast)

    Dann will ich mich gern noch einmal bemerkbar machen und aus meinem Fundus vor Jahren aufgenommener Fotos ein einziges Foto beisteuern. Das sieht alles Andere als einladend aus und als ich dort mit dem Fahrrad hinfuhr, es muss in den Nuller Jahren gewesen sein, bemühte ich mich recht schnell wieder, das Feld zu räumen. Hallenser werden es wissen - es gibt dort wahrlich schönere Ecken, nur eben keinen ehemaligen Jugendwerkhof. War das der Grund, weswegen @shockflyer71 das Forum verließ, weil er scheinbar keim Heimkind war? Ich würde das alles nicht so streng sehen wollen, denn wer mit 14 Jahren bspw. in einen Jugendwerkhof kam, war trotz allem noch immer Kind, zwar kein kleines, jedoch auch noch nicht alt genug, in solch einen Jugendwerkhof zu kommen. Man hat so Vieles über solche JWH gelesen und gehört, dass man schon genau nach den Gründen fragen sollte, wieso so Viele Jugendliche dort einquartiert wurden.


    Wie schon mehrfach erwähnt, drohte man uns indirekt Heimkindern damals mehr oder weniger immer mal damit, wenn du dich nicht zusammenreißt, können wir dich auch in den JWH überstellen. Das war eine unsichtbare Drohkulisse. Ich hörte davon und wußte trotzdem mit 12, 13 Jahren nicht genau, was das war. Aus meinem Heim wurden innerhlab so viele Jahre Dutzende ehemalige Heimkinder während ihres Aufenthaltes in den ehemal. und einzigen geschlossenen JWH Torgau überführt. In einer Studie las ich davon, dass es gut 100 Kinder waren, die von Eilenburg in versch. Werkhöfe kamen. Eine ehemal. Erzieherin aus meinem Heim, die wenige Jahre nach mir kam, sagte mir, dass sie einmal ein Mädchen nach Torgau begleiten musste, sie sie persönlich "ablieferte" und wer dorthin kam, dürfte keine frohe Zukunft gehabt haben.

    .. als auch, zu erwähnen, dass ich Wenige der Jungs aus meiner Gruppe auf Bildern fotografisch habe festhalten können. Nicht ich habe diese aufgenommen, sondern jemand - wahrscheinlich unsere Erzieher. Beim Aufräumen auf Speichermedien habe ich sie gerade wiedergefunden. Ich konnte sie von einem Besuch in 2006 aus dem Gruppen-Fotoalbum abfotografieren und hätte nie gedacht, dass es überhaupt welche gab. Da ich gerade vieles aufräume, das Leben meiner Vorfahren u. a., räume ich auch meines auf. Eine gute Gelegenheit und wenn man Eilenburg so schnell wie mit einem Mausklick löschen könnte, wäre das vielleicht auch ganz nett. Dabei hatte ich es doch gar nicht mal so schlecht getroffen. Manche waren schlimmer dran.

    Den Spruch hatte ich auch schon mal gehört und womöglich hatten jene sogar Recht. Ich war schon ein echter Taugenichts und bewundere Menschen, die aus ihrem Leben etwas gemacht haben. Keine Ahnung, wie Andere das gemacht haben. Es müssen ganz besondere Menschen sein.


    Aus mir wurde nichts Gescheites. Ich habe nur gelebt und versucht aus Allem das Beste zu machen.


    Es geht eh dem Ende entgegen. Da stellt man schon mal fest, was besser hätte laufen können. doch die Zeit hält niemand auf. Es kommt wie es kommt und wir können gar nichts beeinflussen, auch wenn wir meinen, dazu imstande zu sein. Daran glauben heute so Viele.


    Spaß habe ich trotzdem, festzustellen, dass sich meine Prophezeihungen in eine mir zwar nicht genehme Richtung zu entwicklen scheinen, doch es passiert etwas. Das will schon etwas heißen.


    Gern würde ich auch nochmal `was Neues ausprobieren, doch sag` mir doch endlich mal jemand, was das sein soll. :rolleyes:

    Willkommen! Das glaub ich dir, dass das Gefühl da war. Vielleicht hatte das Personal auch keinerlei Ahnung wie man mit euch hätte umgehen müssen. Es gibt so viele Gründe. Auch ich suchte lange nach Begründungen, weswegen dies und das geschah oder heute geschieht. Es interessiert nicht wirklich Viele.

    Was ich noch sicher weiß, war dass ich über Nacht immer im Bett festgeschnallt...

    Das kannte ich auch, wenn auch nur ein einziges Mal bei mir - als 6 Jähriger in einer Klinik geschehen. Ich war wohl etwas zu laut beim Sprechen mit meinen 4 Zimmerbewohnern, die 1, 2 Jahre älter waren, wurde daraufhin von einer Schwester stundenlang an Händen und Füßen im Bett mit Mullbinden festgebunden und machte selbstverständlich dann auch ins Bett. Unvorstellbar, wenn das oft geschehen wäre. Ich weiß, dass es auch anderen Jungs geschah. Dass da nichts zurückbleibt - unvorstellbar, auch die Grausamkeiten, die ihr erdulden musstet.


    Was immer wieder tief blicken ließ, der Sadismus von weiblichem Personal, denn wieso nutzten Ordensschwestern 'spanische Stöckchen'? Was hat man ausgefressen, damit Bekanntschaft machen zu müssen?


    Ich habe einmal versucht, herauszufinden, wo der Ort liegt. Heute scheint es dort zahlreiche Seniorenheime oder neudeutsch '-Residenzen' zu geben. Das hört sich doch gleich netter als Heime an. Dass manch Einer Sorge hat, im Alter in einem Heim zu landen, absolut nachvollziehbar.

    Es ist nur ein paar Monate her, doch nun liegen ein paar Fakten auf dem Tisch. Die ev. Kirche nimmt sie mit Demut an, heißt es.


    Mehr als 2200 Missbrauchsopfer in evangelischer Kirche
    Bei Missbrauch in der Kirche ging es bisher in erster Linie um Katholiken. Doch nun untersucht ein Forschungsteam erstmals sexuelle Gewalt in der evangelischen…
    www.n-tv.de


    Demütig Sein. Das ist gerade überhaupt so ein inflationär verwendeter Begriff, ein Gebot der Stunde. Wem man nicht gerade gegenüber alles so sein soll.


    Interessant, wie sich Dinge plötzlich entwickeln können und hoffentlich verschwinden die Fakten und die Demut in Anbetracht multipler Krisen nicht wieder einfach unter Tische.

    Macht überhaupt nichts. Der Weg ist das Ziel, und niemand kann perfekt sein, Ihr hattet eben damals keine anderen Informationen zur Hand. Der Wille zählt und darum gehts.

    Ich wollte auch nur helfen, zu vervollständigen und da ich als Berliner Reinickendorf etwas kenne, fiel mir das natürlich sofort auf. Berlin hat schließlich nur Postleitzahlen mit einer 1 beginnend. :S


    In einem Stadtplan von 1949, den ich soeben geladen habe, findet man leider keinen Hinweis auf ein Heim. Auf Google Maps und -Street View hingegen sieht man das Gebäude recht anschaulich. Architektonisch interessant. Für Kinder, die einst dort im Heim waren, war das sicher völlig nebensächlich. Heute scheint dort eine sogenannte Alternativschule e. V. ihren Sitz zu haben. :saint:

    Guten tag,
    ich war in der Bondickstraße (,,,,,)


    Das Heim am Steinberg in der Bondickstrasse 8-9, war in Waidmannslust (Reinickendorf)

    und liegt fast an Steinbergpark unweit der Königin Luise Kirche Kirchgemeinde, hat auf keinen Fall die eingangs im Thread erwähnte Postleitzahl 24972 Steinberg, sondern Folgende PLZ: 13469 Berlin Reickendorf. So viel Ordnung muss sein. Schließlich geht es ums Finden. Korrekte Anschriftsangaben sind daher unumgänglich. Vielleicht möchte ja noch jemand Briefe schreiben.

    Kinder können Meister im Verdrängen sein. Es kann sich als gut oder auch weniger gut erweisen. Weshalb habe ich es vergessen, ich, der seit Ewigkeiten durch die Strasse kommt, indem mich einer der beiden Freunde nach der Entlassung aufsuchte... um hier noch mal anzusetzen.

    Zitat

    AXEL LI

    ...... Auf dem Laptop fand ich das Bild eines Freundes bzw. zwei Bilder aus der Gruppe....


    Der andere Junge aus der Stadt in der ich lebe, in der er lebte und hoffentlich noch immer lebt, fand mich. Manches ist, wie es ist und wenn ich nur gewollt hätte, mit dem Letzteren noch einmal nach Eilenburg gefahren zu sein, er wollte es, denn er suchte mich auf, doch ich wollte, nachdem wir zwei jahre zuvor entlassen wurden, nicht erneut nach Eilenburg. Heute bereue ich es und weiß nicht, was aus ihm wurde, nur, dass ich ihn vor etwa 15, 20 Jahren in einem traurigen Zustand vorfand und ihn nicht ansprach. Was war es, das mich abhielt? Es tut mir leid, aber die Wege, die wir gehen, können wir manchmal nicht beeinflussen, weil es Kräfte gibt, die uns hindern, vielleicht etwas Anderes mit uns vorhaben.

    ....

    ...leid, nicht zur rechten Zeit gehandelt zu haben, denn vielleicht hätte eine längerfristige Freundschaft entstehen können, ich, der so richtig keine Freunde hatte, nur Kumpel, wenn ich ihn nicht abgewiesen hätte, als er mich fragte, ob ich nicht noch einmal mit ihm nach Eilenburg fahren möche. In der Tat, nachdem er also bei mir an der Wohnung war, sagte ich ihm, dass ich es mir überlege und kam tatsächlich Wochen später darauf, ihn aufzusuchen - wir hatten alle Zeit der Welt - stand vor der Wohnungstür, die mir einer seiner Brüder öffnete, doch Michael war nicht anwesend. Ich war sogar in der Wohnung, in einem wohl 10 Meter langen Flur, bat, dass man ihm sagte, dass ich ihn sprechen wollte. Entweder vergass man es, ihm zu sagen, dass ich vorbeischaute oder Michael hielt es nicht mehr für wichtig genug. Ich habe es lange bereut, und es tat mir leid, dass ich damals nicht sofort habe zugesagt, mit ihm gemeinsam nach Eilenburg zu fahren. So ist es im Leben manchmal, wenn wir nicht rechtzeitig handeln, will ich wenigstens das nicht vergessen haben zu erwähnen....

    Fest steht. Mit einer einfachen Suchhilfe lässt sich kein ehem. Jugendwerkhof in Halle/Saale finden. Da all diese Themen schon vor vielen Jahren teils wissenschaftl. erforscht sind, siehe der Herr Chr. Sachse, glaube, er lebt in Berlin, mit dem ich schon mal kurz zu tun hattte und ihn auch kurz persönl. vor Jahren in Torgau/Elbe/Sachsen habe sprechen können, ist davon auszugehen, dass es keinen ehem. JWH dort gab, es sei denn, ein Ehemaliger würde sich melden und könnte das Gegenteil beweisen. Eine Adressangabe wäre sehr förderlich, um sich das dann einmal näher anzuschauen. In meinem Profil sollte doch endlich einmal Geschichte und Historie eingetragen sein. fie

    Halle Frohe Zukunft war kein Jugendwerkhof sondern ein Jugendhaus (Knast)

    Richtig. Ich war dort wegen versuchter DDR-Flucht ein Jahr.

    vor Jahren schon bin ich einmal mit den Rad dort hin gefahren, weil ich ab und an auch immer mal wieder in der Nähe der "Frohen Zukunft" bin oder war. Eine Wohnungsgenossenschaft trägt dort diesen Namen. Diese Genossenschaft unterhielt gerade in der Hallenser Steinstrasse einen hübschen kleinen Weihnachtsmarkt. Ich war gerade erst dort. santa


    Habe damals von dem Jugendhaus ein, zwei Fotos geschossen, vom gewaltigen eisernen Tor, das so ähnlich aussah wie das damalige von Torgau. Gruselig. Liegt alles dicht beieinander in Halle Nord. Für den Historiker schon alles sehr interessant.


    Laut Wikipedia, große Enttäuschung, gab es keinen Jugendwerkhof. Was nun? Folglich kann also niemand über ihn berichten.


    Liste der Jugendwerkhöfe der DDR – Wikipedia


    Kann sich Wikipedia irren? hmm

    Dass mir jmd. nach 2 Jahren diese Frage beantwortet, hätte ich nicht erwartet,doch zeigt es, dass es noch Leute gibt, die es beschäftigt/e. Danke!


    Ich würde, als Lese- und Schreibgast in diesem Thema das nicht ganz so streng sehen wie du, denn wir sollten vielleicht Begriffe wie Nazi nicht inflationär verwenden. Sie könnten damit gar zu sehr abgeschwächt werden. Wobei man tatsächlich drüber streiten könnte. Lassen wir es als Meinung einfach mal so stehen.


    Meine Erzieher, ich war ja in dem anderen Spezialheim an der Rödgener Landstraße und denke schon, das noch so objektiv wie möglich einschätzen zu können. Ich weiß nicht, was alles in eurem Heim geschehen ist, dafür weiß ich manches, was in meinem geschah. Manches. Nicht alles. Es wäre schier unmöglich.


    Leider werden heute so viele Begriffe inflationär genutzt, die manchen ihre eigentliche Bedeutung nehmen, aber wir wollen uns ja ab jetzt nur noch auf reine Heimthemen beziehen und nicht etwa auf andere. Ich fände es schade, wenn es so sein soll, weil, wenn es denn schon rote Nazis gegeben hat, hat das ja einen deutlichen Bezug zur Politik, doch von genau der will man ja hier nichts hören und lesen. Sollte es dafür ganz bestimmte Gründe geben?

    Was mich bei solchen Dingen immer interessiert hatte, ist, ob ihr Resonanz nach dem Erscheinen eurer Bücher erhalten habt. Mut gehört eh dazu, schlimme Phasen von Lebenswegen zu veröffentlichen. Denn das ist alles meist auch recht intim.


    Das kann ich mir gut vorstellen, dass gerade Muse, der sogar in Freistatt war, das so erlebt hat. Mir riet man das vor vielen Jahren, es auch zu versuchen, doch glaubte ich selbst nie daran, dass dafür auch nur irgend jemand Geld ausgäbe. Meine Geschichte wäre nicht stark genug, ganz sicher. Woher man das erfährt - indem man Geschichten so Vieler liest, um sie halbwegs einordnen zu können.


    Nachtrag. Hatte der User Name Muse mit der gleichnamigen Rockband "The Muse" zu tun? Wir werden es nicht mehr erfahren....

    Hallo. Bin zwar kein Freitaler, kannte jedoch aus Foren wie diesem ehemal. Heimkinder aus Freital, einen persönlich, den ich sogar mehrfach traf, doch das Bilder einstellen funktioniert so: Gehe im Textfeld, in dem du einen Betrag postest, wie du es getan hast, klicke die Büroklammer im grau unterlegten Feld an, es öffnet sich ein Fenster, in welchem "Hochladen" steht. Du klickst da drauf und suchst dir die Ablagequelle der Bilder, die du hier hochladen möchtest auf dem entsprechenden Laufwerk deiner Festplatte, klickst die jeweilige Datei an und schickst das Bild sozusagen ab. Achte auf das Bildformat und die Größe der Datei und es sollte funktionieren. Manchmal muss man probieren. Glück auf und

    Grüße, Axel

    Wer kann hier noch was dazu beisteuern?

    Leider kann ich niemandem den Gefallen tun, denn wie schon häufiger beschrieben, gibt es von den meisten von uns kaum Akten, was zur Folge hatte, dass die allermeisten Erziehungsberichte nirgends mehr vorhanden sind. Leider, und das muss auch ich gestehen, hätte ich so gern vor meinem Ende dennoch solche Berichte über mich gelesen, wie sie Jan freundlicherweise zur Verfügung gestellt hatte. Wer hätte das schon getan? hmm


    Ich hatte einmal vor vielen Jahren jemanden kennengelernt, die im gleichen Heim war, in dem ich war, nur etwa 12, 13 Jahre später, die mir Teile aus ihrer Akte vortrug. Ich hörte sehr genau hin und war umso mehr verärgert über das Nicht mehr Anfinden können meiner Heimakte. Das sind doch nicht unwichtige Dokumente, die einen Teil unseres Werdegangs aufzeigen. Nun gibt es Archive und Verordnungen über die Länge der Aufbewahrung solcher Dokumente. Hätte ich so einen Erziehungsbericht über mich, wie Jan ihn hat, ich hätte euch wahrscheinlich auch Teil daran haben lassen. Wen sonst hätte es interessieren können? :/

    Das Thema habe ich erst gestern Abend "entdeckt" und fand die Idee von JW1HAL gut. Schließlich habt Ihr sehr Vieles behandelt, wobei damit die "Behandlung" von Kindern damals im Heim gemeint ist. Was ich gestern nur nicht verstanden habe, weshalb u. a. die Frage aufgetaucht ist, ob man die Strafen als gerecht empfunden hatte. Als Kind , sagen wir mal du warst +/- 10, 12, 13 Jahre alt. Wie willst du zu der Zeit haben einschätzen können, ob eine Strafe gerecht war? In dem Moment, wenn man sie bekommt, war man i. d. R. emotional doch gar nicht in der Lage, das korrekt einzuschätzen.


    Was leider auch so ein Unding der damaligen Erziehungsmethoden geschuldet war - unsinnige Gruppenbestrafungen, die dann auch jene trafen, die sich überhaupt nichts zu Schulden haben kommen lassen. Das dürfte alles Andere als Solidarität fördernd gewesen sein. Hier traf ja noch nicht einmal das bekannte "Mitgehangen, Mitgefangen" zu.


    Also. Ist das etwa gerecht, in Mithaftung genommen zu werden, wenn ein Einzelner Dinge tut, die falsch sind/waren und dann dafür die ganze Gruppe bestraft wird, die sich dann ggf. dafür bei demjenigen rächt, in dem sie ihn vielleicht in der Nacht verprügelte? Was waren das denn für Methoden und wenn es genau so war, wie von Vielen hier beschrieben, muss man sich dann etwa wundern, weshalb sich heute so Viele so fremd sind? Ich verurteile niemanden, der sich an so etwas beteiligte, denn sie/wir waren Kinder, folglich steuerbar und Regeln folgen müssend. Wer sich ihnen widersetzte, wußte, was ihn erwartete. Jan hat völlig recht, doch ist es gerecht, sich zu unterwerfen?


    Er schrieb, dass er nicht immer der Liebste war. Was war das, der Liebste, und der, der es nicht war? Ich denke, herausgelesen zu haben, er hätte verstanden, weshalb er manchmal bestraft wurde, eben weil er ja nicht immer der Liebste war.


    Diese Spezialkinderheime waren keine Horte, sondern sprichtwörtlich Umerziehungsstätten, die unseren kindlichen Willen in feste Regeln gießen sollten. Das war die Absicht und am Ende sollten umerzogene Menschen die Heime verlassen, die dort hineinkamen, weil es 1000 Gründe gab. Gleichgebügelt sollten wir werden, mit allem wenn und Aber. Dazu gab es ein albernes Belohnungs- und natürlich Bestrafungssystem, über das man heute nur noch staunen kann.


    Mich wundert es - heute mit einer Abgeklärtheit - überhaupt nicht, denn das Eine bedingt das Andere. Wir durften nur zu bestimmten Zeiten miteinander reden, denn es gab Regeln und wer ihnen nicht folgte, wurde zum Schweigen gebracht, in dem er sogar isoliert wurde, vorübergehend. Mal mehr, mal weniger.


    Mein Problem war: ich konnte schwer meine Klappe halten und hatte ein Problem mit Gruppenzwängen und wie sehr ich mich doch vor vielen Jahren, als ich begann, meine eigene Heimzeit aufzuarbeiten, daran erinnerte - an das im Gleichschritt marschieren müssen auf dem Sportplatz des Heimes und/oder der Landstraße vor dem Heimgelände. Wie kleine Strafgefangene marschierten wir im Sporthemd und kurzer Turnhose bekleidet dort entlang, weil irgend jemand in der Gruppe etwas ausgefressen hatte. Jeder, der außerhalb des Heimes dort entlang kam, konnte es mitansehen.


    Diese Spezialkinderheime, welches dumme A****** kam eigentlich auf diesen Begriff, waren Schmelztiegel so vieler Kinder aus so vielen Herkünften, die aus vielen Gründen dort landeten, ob sie dort hineingehörten oder nicht. Wer konnte oder wollte das bewerten?


    Velleicht hätte auch ich zu Hause immer nur ganz lieb sein sollen, dann wäre mir der Sch**** vielleicht erspart geblieben. Was nur war es, das einen davon abhielt, lieb zu sein? Hätte man uns zwingen sollen? :whistling: