Beiträge von Fritz-51

    Diese Quelle von Google war mir bis dato nicht bekannt. Da ich in Greifswald geboren, aufgewachsen und bei klaren Verstand habe ich im Jugendamt in den Ende 1990 Jahren nachgefragt, ob meine Erinnerungen der Wirklichkeit entsprechen. Außer dem Karl Marx Heim (Abriss) sind alle anderen Gebäude noch erhalten und werden anderweitig genutzt. Ich kann aber gerne bei den heutigen Betreibern der Gebäude nachfragen und noch mal im Stadtarchiv. Letzteres war einige Jahre unzugänglich wegen Umbau und Auslagerung des Materials. Wenn der Beitrag unpassend, bitte löschen.

    LG

    Das waren die Kinderheime in Greifswald

    Ort ----------------------------------- geschlossen ----------------------------------------Name ---------------------------------------------------Straße


    Greifswald ...............................2002 ...................................................KH Betlehemstift ...........................................Bugenhagen Str. 1-3

    Greifswald ...............................1957 ...................................................KH Gotteslob ..................................................Gützkower Landstr. 69

    Greifswald ............................................................................................KH Singvögel ................................................. Gützkower Landstr. 69

    Greifswald ............................................................................................KH Herta Gäfke (Karl Marx) ..........................Karl Marx Platz 3

    Greifswald ............................................................................................KH Pestalozzi ..................................................Str. der Freundschaft 144


    LG

    Ich frage mich wie so diese Überschrift:

    Greifswald Pestalozzi

    Str. der Freundschaft

    Rostock

    was hat Rostock damit zu tun? Eine andere Stadt. richtig ist:


    Pestalotzzi Kinderheim Greifswald

    Str. der Freundschaft 144 (Langestraße)

    2200 (17489) Hansestadt Greifswald


    LG an den Admin

    Um fort zu setzen fällt mir von den Jungen noch Hartmut Peters von den Mädchen Annemarie Giese und als Erzieher Herr Franke, der Hausmeister war glaube ich Herr Lehmann ein. Unter der Hofeinfahrt stand immer der Handwaden mit dem wir Flaschen und Gläser sammelten. Wir sammelten für uns selbst, den neuen Rostocker Überseehafen und unseren Fernseher. Dieser stand in einem Schrank und wurde immer unter Verschluss gehalten. Abendliches Sandmännchen schauen und Samstag Prof. Flimmerich und Meister Nadelöhr waren noch was Besonderes. In dem Fernsehraum stand auch ein Kachelofen wo wir uns ab und an mal einen Bratapfel in die Röhre stellten. Auf dem Hof gab es eine Schaukel. Als Mutprobe galten der Überschlag und das weite Abspringen. In der Ecke zu Dr. Mertens stand ein alter Birnbaum mit vielen großen Früchten. Wenn wir auf den Hof Ball spielten kam es vor, dass ein solcher auch mal über die Mauer ging und wir bei Dr. Mertens uns eine Schelte abholten um den Ball wieder zu bekommen. Die Schlafzimmer der Jungen lagen hofseitig, die der Mädchen straßenseitig. So bekamen die Mädchen immer alles mit was in der Langen Straße passierte. Wer aus dem Kino kam, welcher Märchenprinz mit seinem Motorrad vor unserem Heim hielt um zu Posen und wer sich aus der Nachtbar gerade auf der Straße prügelte. Unser Haus war schon mit Zentralheizung und Duschräumen versehen. Auf dem Flur standen die Schuhe und Ranzen in einem Regal. Auf demselben Flur vor dem Kücheneingang stand eine alten Holztruhe wo wir unsere schmutzige Wäsche ablegten. Frische Sachen gab es einmal die Woche aus der Wäschekammer. In den Gruppenräumen standen Schränke mit Schubladen wo von jedem Kind eine für seine persönlichen Sachen zustand. Gegenüber unserem Heim befand sich ein Bäcker wo wir mit Wäschekörben Brot und Brötchen holten und wenn wir Glück hatten bekamen wir die abgeschnittenen Kuchenränder in eine Tüte zu mitnehmen geschenkt. Die Jungs spielten auf dem Wall gegen die aus dem Karl Marx Heim Fußball und im Winter gingen wir auf dem Scharnen Teich Schlittschuh laufen. Alte Holländer zum unterschnallen wobei oft der Hacken abriss. Der Sommer war Lederhosenzeit. Lederhose, Unterhemd und Dreiecksbadehose und ab nach Wieck den ganzen Tag ins Strandbad. Auf der Rücktour waren die Schrebergärten an und hinter der Bismarck Säule dran. Im Winter wurde die Mappe schon mal als Schlitten genutzt und die Hefte, Bücher aufgeweicht. An eine direkte Bestrafung kann ich mich nicht erinnern. Nur wenn ich nicht ordentlich bei Tisch war, dann musste mich hinter dem Stuhl stellen bis das Essen vorbei war. Also die jährlichen Rüben haken und Kartoffel sammeln in Wampen nicht zu vergessen um das Taschengeld aufzubessern. Nur über unsere verletzte Seel, nein über die sprächen wir nicht. Über das was in unserem tiefsten Inneren, in unserem Herz zerbrach trauern wir noch heute.

    Das Kinderheim war in der Langenstraße 144 (Straße der Freundschaft). Das Gebäude war ein Ersatzlazarett welches 1945 zu einem Kinderheim umgestaltet wurde. Erste Heimleiterin war Hildegard Höhner, die mit Flüchtlingskindern in Greifswald ankam. Jetzt ist es Jugendzentrum "Klex" . Es ist für mich befremdlich wie es heute aussieht, da ich es immer noch als ein Teil meines Zuhauses ansehe, wenn ich daran vorbeigehe. Aber so ist es eben.

    Wir sind alle älter geworden und so manch einer von uns lebt schon nicht mehr. Klaus Moerschner hat die Wende nicht geschafft und sein jüngerer Bruder Norbert ist auch schon tot. Renate Lehmann und Karin Warstadt leben im betreuten Wohnen in Greifswald. Rosemarie von Plata ist nach dem Tod ihres Mannes zu ihren Kindern nach Rostock gezogen. Ingo und Marlis sind verheiratet und wohnen in HGW. Von den 6 Jungen aus unserer Gruppe bin ich als einziger meines Wissens noch übrig.

    Ich kann mich noch an Regiena Mühlenbächer, Bärbel Östreich, Renate Kruse, Angelika Voss, Edeltraut Erdmann erinnern.

    An die Wirdschaftsleiterin Frau Pamperin, Erzieherin Ursel Bodenbach, Frau Klempin (Musik)

    Wenn ich heute so zurückblicke, wir waren zum Heimaustausch in Eisenach, Berlin Weißensee, Wernigerode und jedes Jahr im Ferienlager in Juliusruh auf der Insel Rügen. Nur meine Geschwister habe ich nie wiedergesehen. Die Heimkinder waren meine Geschwister geworden.

    Hallo ihr Lieben, ich habe die Esten Lebensjahre in Greifswald in der Geg. Witte Straße gelebt. Meine Mutter hatte es vorgezogen uns drei Kinder zu verlassen und ging ins Zimmer von Nebenan. Noch in derselben Nacht wurden 3 Kinder für Ihr gesamtes Leben getrennt. Ich hatte Glück und kam mit einem braunen Pappkoffer und Polizeiauto + Jugendamt Herr Peters nach Wrangelburg wo ich von 1956 bis 1958 verblieb. Als ich zur Schule (Arndt Schule + Krull Schule + Heine Schule) kam wurde ich ins Pestalozzi Kinderheim Lange Straße 144 nach Greifswald gebracht. Ich war in der Mittleren Gruppe Frau Heuer, Frau Reiß und Frau Milow ja und die großartige alte Dame Frau Höhner. Wir waren 6 Jungen in der Gruppe Voss, Ruback, Moerschner mehr bekomme ich im Moment nicht zusammen. Was Jette geschrieben hat deckt sich mit meinen Erinnerungen. Soll fürs erste reichen. Liebe Grüße