Homberghof
Lage
Am südwestlichen Hang des Hombergs befindet sich an der Straße „Im Tiefental“ der Homberghof. Er besteht aus zwölf Gebäuden, von denen einige baulich zusammenhängen. Ursprünglich stand dort nur ein Bauernhof, in dem sich danach die Schäferei des Eickhofs befand.
Geschichte
Im Jahre 1912 kaufte der Erziehungsverein die ehemalige Schäferei des Eickhofs, der heute zur Evangelischen Jugendhilfe Schweicheln gehört, und baute den Hof und die Scheunen zu einem landwirtschaftlichen Erziehungsheim für schulentlassenen Jungen um.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde der Homberghof als Internierungslager für Gefangene genutzt, die in der Umgebung in landwirtschaftlichen Betrieben arbeiten mussten.
In den 1960er Jahren wurde der Homberghof von Grund auf umgestaltet. Das alte Fürsorgehaus musste neuen Erziehungshäusern, einem Wirtschaftsgebäude und einem Festsaal weichen. Diese Häuser erhielten die Namen Waldhaus, Berghaus, Landhaus und Tannenklause, die noch an den Gebäuden angebracht sind.
Seit den 1990er Jahren wurden Teile des Hofs als Unterkunft für Spätaussiedler, ausländische Flüchtlinge und Asylbewerber genutzt. Zeitweise waren dort mehr als 100 Personen verschiedener Nationalitäten untergebracht.
Zustand im September 2013
Im Februar 2011 mussten die dort noch lebenden 20 Asylbewerber ausziehen, da das Wasserleitungsnetz des Homberghofs mit Schwermetallen belastet war und das Wasser nicht benutzt werden durfte. Seitdem stehen die Gebäude, die sich zwischenzeitlich im Besitz der Stadt Herford befinden, leer und sind inzwischen renovierungsbedürftig. Im Jahr 2012 hatte es Überlegungen gegeben, Asylbewerber aus dem Balkan in Wohncontainern auf dem Areal des Homberghofs unterzubringen.
In einem der Gebäude befindet sich seit 1990 das Vereinsheim des Turnklubs Herford von 1907 e. V. (siehe Abschnitt Sport).
Zukunft
Im Juni 2013 wurde der linke Gebäudetrakt an die aus Kirgisien stammende Gemeinde Jesu Christi verkauft. Die 80 Gemeindemitglieder wollen dort einen Gemeindesaal und Räume für die Jugendarbeit einrichten.
Für den rund 10.000 m² großen Teil auf der rechten Seite gibt es einen Interessenten, der dort ein Kulturzentrum plant. Die Gebäude sollen so umgebaut werden, dass sie als Probenräume für Rock- und Pop-Bands sowie junge Musiker genutzt werden können. So soll die Aula künftig als Probebühne genutzt werden. Die Räume sollen ab dem Frühjahr 2014 so umgestaltet werden, dass die Musiker sich untereinander, aber auch Nachbarn nicht stören.