Beiträge von Dostojewsky

    Guten Tag,
    vermutlich unmittelbar nach der Geburt kam ich von der Hebammenschule Stutgart im Feb. 1941 ins Franziskus-Kinderheim nach Schwenningen und wurde von dort im April 1948, ohne jegliche abnorme Auffälligkeiten, in die Schwachsinnigen-Anstalt Mariaberg verfrachtet. Meine Kindheit habe ich jahrelang verdrängt, da sie für mich und für mein Umfeld einfach nie statt gefunden hat.
    Heute nun bin ich dabei meine damalige Zeit aufzuarbeiten, das erlittene Unrecht, die Dikriminierungen und die restriktive Bevormundung aber auch das Weggesperrtsein gegen zeitweilig fröhliche Momente und Erlebnisse aufzuwiegen.
    Was mir heute noch fest im Gedächtnis eingebrandt ist, war der hohe umlaufende schmiedeiserne Zaun mit den gefährlichen Spitzen, der unüberwindbar schien und ein riesiges zweiflügeliches Tor zur Strasse hin.
    Dann war da das extrem strenge Regiment der Schwestern prägent und die Mangelernährung durch den Krieg.
    Eine Kirche mit einem Bunker in dem wir uns bei einem Bombenangriff versteckt haben und ein Schweinestall, mehr eine Hundehütte, mit einer Sau war irgendwo in einer Gartenecke untergebracht.
    Besonders aber habe ich darunter gelitten, als evang. getauftes Kind ausgeschlossen zu sein, aus der übrigen kathol. Gemeinschaft.
    Ja, viel ist es nicht was mich heute an jehne Zeit erinnert. Es gibt keine Bilder, keine Dokumente und die kirchl. Stellen in Rottenburg und Bonlanden sind so auffallend unkooperativ. Vieleicht weiss jemand mehr. Ich würde mich freuen.
    Dostojewsky