Kinderheim Berlin Hauptkinderheim Groß-Berlin Greifswalder Str.

Meine Mutter (heute über 90, in Steglitz wohnend) hat mir oft über dieses Heim erzählt. Sie hat dort nach dem Krieg gearbeitet, bis es ihr von der DDR-Seite als in Berlin-West wohnende nicht mehr erlaubt war (wofür sie Verständnis hatte). Sie durfte mich (1948 geboren) dorthin unentgeltlich mitnehmen! Das war gerade in der Blockadezeit ein großer Luxus! Sie hat sich auch immer sehr lobend über die Heimleitung geäußert, "die Frau eines jüdisches Ehepaars, das in Moskau überlebt hat". Die Leiterin (Edith Donat) muss ein großes Herz gehabt haben, nach dem, was deren Familie durch die Deutschen mitgemacht hatte. Sie hatte übrigens tatsächlich in Dänemark und Schweden überlebt und war nach dem Krieg über Dänemark wieder nach Berlin zurück gekommen.
Ich selbst kann mich naturgemäß an fast nichts mehr erinnern, eventuell über Erzählungen meiner Mutter. Z.B. war es damals üblich, die Kleinen,die noch auf den Topf mussten, auf diesen zu setzen und den Topf irgendwo anzubinden, damit die Kinder damit nicht überall herumrutschten.
Einmal, ganz kurz vor der Währungsreform, war meine Mutter im Urlaub unterwegs in Norddeutschland und musste dringendste zurück, weil ihre Urlaubsaushilfe nicht zurecht kam. Jeden Tag wurden allein gelassene oder verwaiste Kinder eingeliefert. Manche wurden auch regelmäßig von ihren Eltern dort abgesetzt, weil die sie nicht ernähren oder sie sonstwie nicht brauchen konnten.
Meine Mutter erzählte auch begeistert von 2 liebevollen älteren Mitarbeiterinnen, mit denen sie auch später noch jahrelang Kontakt hatte, weil sie zufällig in unserer Nähe wohnten.