Vor- und Nachteile der DDR-Kleinkindbetreuung

  • Es gab in der DDR eine Reihe positiver Rahmenbedingungen in der Kinderbetreuung. Kleine Gruppen wurden von gut ausgebildeten und geschulten Erziehern im Wesentlichen kostenlos betreut. Es gab genügend Betreuungsplätze. Die Ausstattung der Krippen und Kindergärten war ebenfalls sehr gut. Zudem gab es eine kostenlose Gesundheitsvorsorge, die Untersuchungen und Impfungen einschloss. Die Eltern mussten sich darum nicht kümmern.


    Andererseits war der staatliche Erziehungsauftrag einseitig. Erklärtes Ziel war die Erziehung des Kindes zu einer "sozialistischen Persönlichkeit". Individuelle Bedürfnisse der Kinder spielten nur eine sehr geringe Rolle. Und Eltern konnten sich nur schwer gegen die Indoktrination wehren. Vor allem dann, wenn sie ihre Kinder in Wochenkrippen untergebracht hatten. Das wurde mitunter nötig, wenn Arbeits- und Wegezeiten, schlechte Versorgung und mangelnde Dienstleistungen den Eltern kaum Zeit ließen, sich entsprechend um ihre Kinder zu kümmern. Die Einflussmöglichkeiten der Eltern auf die Erziehung ihrer Kinder waren dann ohnehin begrenzt.


    Nachzulesen unter med1.de


    Meine Frage dazu ist: Hat sich dieses Erziehungssystem deswegen auf viele Kinder und Jugendliche so ausgewirkt, das sie deswegen in Heimen oder Jugendwerkhöfe gelandet sind?
    Wie empfindet ihr die Erziehungsmethoden von damals und wie seht ihr sie heute?

    Hinweis:


    Der Forengeist beinhaltet mehrere Accounts von ehemaligen Teammitgliedern,
    die uns vor langer Zeit verlassen haben und welche viele Erstbeiträge von den Heimen erstellten.


    Es ist somit also ein reiner Systemaccount,
    hinter dem keine reale Person steht, die auf Beiträge oder PN´s antworten kann.


    Seht also bitte davon ab, dem Forengeist zu schreiben, da ihr keine Antwort erhalten werdet.

  • Meine Kinder waren auch in Krippe und Kindergarten. Hier in dieser Kleinstadt kannte ich jede Erzieherin persönlich, es waren ausnahmslos ausgezeichnete Fachkräfte, denen wir ohne Bedenken unsere Kinder anvertraut haben. Eine sozialistische Ausrichtung in diesen Einrichtungen? Nein hat es hier zumindest nicht gegeben, selbst die Kinderlieder waren ausnahmslos altbekannte Lieder. Im Gegensatz zum heutigen Betreuungsauftrag, wurde viel mit den Kindern gespielt, Spaziergänge in die Natur unternommen, bei denen auch vieles erklärt wurde und die Kinder behutsam auf die Schule vorbereitet. Auch konnten die Kinder ihren speziellen Interessen nachgehen, mein Sohn war damals von allem, was mit Sauriern zu tun hat, fasziniert und hat damit auch andere angesteckt. So grub die Gruppe den halben Garten um, bei jedem Knochenfund brach helle Begeisterung aus, obwohl es sich natürlich lediglich um Überreste von Hühnern, Enten, Hunden usw. handelte.

  • auch wenn ich selber keine kinder habe möchte ich mich zum thema äußern. in meinem umfeld gab es viele eltern, die ihre kleinen in der krippe und im kindergarten untergebracht hatten. ich kann der aussage von dylan zustimmen, habe ich doch nur positives gehört, was die qualifikation der kindergärtnerinnen und die betreuung sowie individuelle förderung der kinder betraf. "sozialistische ausrichtung"? - ich wüsste jetzt nicht wie das abgelaufen sein soll. die kinder haben ganz normal gespielt (häschen hüpf, verstecken und was es so gibt), alte kinderlieder gesungen, geburtstag gefeiert... wenn man mit "indoktrination" das zwangsabtöpfen meint, welches für die eltern aus den alten bundesländern ja ein kulturschock gewesen sein muss (so oft wie darüber in den medien gepapelt wurde), kann ich nur sagen, dass es doch gut war, wenn die kinder früh sauber wurden, oder? meine mutter durfte als invalidin rüber fahren und erzählte mir mit gesträubten haaren von kindern, die mit 4 noch gewindelt wurden. aus meinem englischkurs erzählt uns seit einigen jahren eine der lehrerinnen von erstklässlern die sie - wenn sie glück hat - auf die toilette setzen muss, die sie - wenn sie pech hat - windeln darf. dann doch lieber indoktrinierte topfsitzer ^^
    was nun diese u. st. frage angeht: im umkehrschluss dürften dann kinder der alten bundesländer nur in ganz seltenen fällen in heimen oder werkhöfen gelandet sein - was ja so nicht war. schließlich waren sie diesem system nicht ausgesetzt.


    @ selina:
    Meine Frage dazu ist: Hat sich dieses Erziehungssystem deswegen auf viele Kinder und Jugendliche so ausgewirkt, das sie deswegen in Heimen oder Jugendwerkhöfe gelandet sind?
    Wie empfindet ihr die Erziehungsmethoden von damals und wie seht ihr sie heute?

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