Wiener Sonderlandtag

  • Wiener Sonderlandtag (1)
    Utl.: "Missbrauchsskandale in Wiener Heimen - agieren statt reagieren", eingebracht von der FPÖ =




    Wien (OTS) - Es gehe nicht darum, politisches Kleingeld zu
    wechseln, so LAbg Mag. Johann Gudenus (FPÖ) in seiner Begründung.
    Vielmehr müssten Taten und Netzwerke "vor den Vorhang". Der SPÖ warf
    er diesbezüglich Vertuschung vor. Man habe Gespräche mit Opfern
    geführt, viele seien an den schrecklichen Erlebnissen zerbrochen.
    Deshalb müsse man jetzt untersuchen, was aus den damaligen
    Heimkindern im späteren Leben geworden sei. "Die Misshandlungen
    hatten System" und seien keine Einzelfälle gewesen. Zudem stoße man
    bei vergangenen Vertuschungen immer auf "rote Parteigänger". Auch
    hier sei die Historikerkommission gefordert. Aus seiner Sicht brauche
    es jedenfalls eine gemeinderätliche Untersuchungskommission um hier
    objektiv aufzuklären. Das Wichtigste für die Opfer sei nicht die
    finanzielle Entschädigung sondern eben diese Aufklärung. Seitens der
    FPÖ werde man zudem einen Antrag zur Adaptierung des
    Jugendwohlfahrtsgesetzes einbringen. Kritik übte Gudenus sowohl an
    der eingesetzten Kommission für die Vorkommnisse am Wilhelminenberg
    als auch an deren Leiterin Barbara Helige. Er fordere eine
    schonungslose Aufarbeitung und harte Strafen für die Täter, so
    Gudenus abschließend.


    LAbg Mag.a Ines Anger-Koch (ÖVP) machte darauf aufmerksam, dass man
    in Gesprächen mit den zuständigen Stadtrat Christian Oxonitsch (SPÖ)
    eine lückenlose Aufklärung vereinbart habe. Aus ihrer Sicht seien
    aber noch einige Frage offen, darunter die eventuelle Verlängerung
    der Meldefrist für Opfer und die notwendige Entbindung von befragten
    Zeitzeugen von der Amtsverschwiegenheit. Seitens der ÖVP wolle man
    eine Kinderschutz-Ausbildung und eine Aufstockung des Personals der
    MA 11. Weiters fordere man Einblick in erste Ergebnisse der
    Recherchen der Untersuchungskommission, nicht nur eine Weiterleitung
    derselben an die Staatsanwaltschaft.


    LAbg Birgit Hebein (Grüne) meinte, dass die Unterstellungen der FPÖ
    die tatsächliche Aufklärung nur behindern würden, der FPÖ seien die
    Opfer egal. Die Vorwürfe von Gudenus bezeichnete Hebein als
    zusammenhanglos, es werde sehr wohl versucht, daraus politisches
    Kleingeld zu schlagen. Es gebe eine Historikerkommission zur
    Aufklärung der Geschehnisse, den Weißen Ring für Entschädigung und
    Betreuung sowie eine eigene Untersuchungskommission für die
    Ereignisse am Kinderheim Wilhelminenberg. Diese müsse man jetzt in
    Ruhe und ohne Polemik arbeiten lassen. Zudem sei die Frage zu
    stellen, wie jene Menschen reagiert hätten, die die Ereignisse
    mitbekommen haben. Auch eine Stigmatisierung der Jugendlichen die in
    Heimen untergebracht waren, wäre aufzuklären. Damit sei es auch
    politischer Auftrag die heutige Situation zu reflektieren. Die
    Forderungen der FPÖ zur härteren Jugendstrafbestimmungen seien
    diesbezüglich vollkommen kontraproduktiv. Die Grüne Forderung: Eine
    Bundesweite Untersuchungskommission, Wien stehe mit den Vorwürfen
    nicht alleine da. (Forts.) kad/lit


    Rückfragehinweis:
    PID-Rathauskorrespondenz:
    wien.gv.at/rk/
    Presse- und Informationsdienst der Stadt Wien (MA 53)
    Diensthabender Redakteur
    Telefon: 01 4000-81081


    Quelle : APA OTS

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