Beiträge von Axel Li

    Aha. In der Ecke. Ich bin gestern jedoch auf der A115 gefahren und nicht an der B1 vorbei, am Botan. Garten. Auf der Karte wäre das dann eher der Stadtbezirk Steglitz und nicht mehr der Grunewald, wenn ich die Karte richtig lese. Ansonsten gibt's noch weiter oben im Norden im Wedding eine Wildenowstraße. Ganz so weit weg von dort wohne ich nicht. Ich hoffe für dich, dass die Leute, de du suchst, doch noch gefunden werden, vorausgesetzt, sie finden hier her. :)

    @Fledermaus. Prinzipiell alles richtig, was du schreibst. Ist zwar hier nicht das Thema, zurückblätternd, aber nun mal ganz ehrlich, wir wollen angeblich saubere Autos, weil wir eine sauberere Umwelt haben wollen, doch diejenigen, die am meisten dafür Einsatz zeigen, wollen nun am wenigsten dazu beitragen, in dem sie eine Blockadehaltung einnehmen? Ist es nicht das Gleiche, wenn von einer sauberen Energie gesprochen wird und wir alle keine Windräder vor der Tür haben wollen, weswegen man jetzt schon davon spricht, Kommunen Prämien dafür zu zahlen, wenn sie ihre Zustimmung zum Bau weiterer Windräder geben? Natürlich haben all diese Windräder Schattenseiten, denn es gibt genügend Belege darüber, dass sich diese auf Vogelpopulationen negativ auswirken. Auch gibt es, was den Fall um Tesla angeht, berechtigte Sorgen mit dem Wasser, das das Unternehmen aus dem nahen Umfeld benötigt.


    Ich sehe das auch kritisch, weniger kritisch ist vermutlich dann schon, dass der Wald rein wirtschaftlich genutzter Wald ist. Schon BMW wollte nach der Wende dort ein Werk errichten. Dann gibt's Leute, die wollen Arbeit und ihren Lebensunterhalt sichern. Es gibt also immer wieder Interessensabwägungen. Mich ärgert das natürlich auch, dass die dort bauen wollen, denn in der Gegend war ich in den 80-iger Jahren jahrelang Wassersportler. Auch sind wir selten zwar nur noch in der Gegend, aber es tut schon weh, wenn man sieht, was da gerade vor sich geht. Alles sehr real und leider so gar keine Einildung, all dieser Wandel und die vielen Veränderungen.

    .... Und ich bin heute sehr früh durch den Grunewald gefahren und habe tatsächlich überlegt, wo Neuland gewesen hätte sein können. Natürlich habe ich in den letzten 29, 30 J. den Grunewald mehrfach besucht. Eine noch immer idyllische Ecke.
    Kartoffelschälen war wirklich keine Strafe, das in der Nacht ewig auf dem Flur stehen müssen schon. Sich Minus Punkte einfangen war völlig normal. Das wurde alles zuvor notiert, was man ausgefressen hatte und daher ist es nicht vergessen.


    Hoffentlich haben Rallis Freunde und Co. ihn nicht vergessen und schauen mal in das Thema hinein, sonst findet sich am Ende niemand mehr.....

    Stimmt schon, aber der Fokus lag meinerseits eher darauf, dass so manche mit div. Störungen und Traumata durch die Heimkindereinrichtungen gingen oder besser gesagt, gegangen wurden. Er lag nicht etwa auf den bewußt und etwas ironisch gemeinten Zusatz mit der Entschädigung, die ohnehin nur eine willkürlich festgelegte Summe darstellte, damit man überhaupt zu einer Einigung kam. Ich erinnere mich noch gut daran, wie lange das dauerte, bis man sich darauf einigte und auch auf damalige Reaktionen auf diese getroffene Entscheidung und selbstverständlich kann man mit Geld genau das, wovon dieser Thread bestens Zeugnis ablegt, nichts entschädigen. Das ist mir, natürlich, alles auch selbst bekannt. Dafür habe ich mich zu sehr mit der Materie in all den Jahren auch befaßt. Frag`mich aber bitte niemand, weshalb. Ich sag`es euch selbst - ich suche hinter einer verschlossenen Tür immer weitere Türen, um mehr zu erfahren, als man mich erfahren lassen möchte und in meiner Signatur steht auch nicht umsonst, dass man gar nicht auf der Seite der (angeblichen) Mehrheit stehen muss. Wieso auch, wenn diese doch so oft schon im Unrecht war.


    Was mich aber unheimlich ärgert, [...........] das ich nur ganz wenige Erinnerungen an das Spezi.Ernst-Schneller in Eilenburg habe,wo ich als 12 jährige 1969 von der Straße aus dahin verfrachtet wurde,ob Auto,Bus oder Bahn,ich weiß es nicht, habe es nur in meiner Jugendamtakte stehen.
    Was ich noch weiss,in dem Heim gab es eine Schule als Baracke und dahinter war ein Sportplatz und an einen Lehrer Herrn Kraushaar .[...........] Ja und an die Feldarbeit Rüben verziehen und Kartoffeln lesen.


    Das alles ist absolut nicht unter Einbildung, sondern ausschließlich unter Realität zu verbuchen. :) Wir beide haben uns vor X Jahren auf einem Treffen bei Magdeburg kennenlernen dürfen und auch das war alles sehr real, wenn du dich daran erinnerst. Du hast mir Fotos gezeigt, ich dir welche von mir und da wir gleichaltrig sind, ich wohl nur wenig jünger, sind wir uns damals auf dem Schulhof mit Sicherheit sehr oft über den Weg gelaufen. Für Mädchen habe ich mich damals ja so gar nicht interessiert und der Hr. Kraushaar, den du hier erwähntest, gab meiner Erinnerung zufolge Biologie.


    Das mit den Rüben ziehen, Kartoffeln auflesen, auch alles sehr real und uns tat ganz schön der Rücken weh von dem Herumkrauchen auf den Feldern. Ich wolte, jemand hätte von dieser Feldarbeit Bilder gemacht. Das wär doch mal ein Beleg für echte Kinderarbeit gewesen. Aber es war schon ok, denn wir wolten schließlich auch etwas essen und wer nicht arbeitet... In den Jahren haben wir mehrmals im Sommer/Herbst solche Einsätze gehabt. Wahrscheinlich warst du sogar mit uns gemeinsam auf dem Feld, denn wir waren nicht nur Jungen, die das machen mußten.


    Hier ist viel von Psychotherapie etc. die Rede, auch davon, dass jemand Psychoanalyse ablehnt etc. Jmd. outete sich als Borderliner und auch das gibt es alles, denn das bildet man sich alles nicht ein, sondern solche Störungen u. drgl. mehr werden attestiert, diagnostiziert. Mich hat das nie überrascht, dass das teils recht ausgeprägt in der eh. Heimkinderszene war. Als ich im Heim eintraf, meine ich, sogar noch eine Weile unter Hospitalismus gelitten zu haben, vor dem Einschlafen, was wohl mit einer Reihe von Faktoren zu tun gehabt hat. Selbst das Gefühl des Verlassen-Werdens, Alleinseins kann bei Kindern zu solchen Störungen führen, aber diese Lappalie legte sich offenbar.


    Jahrelange Studien zeigen es, völlig abgesehen davon, was man in diesen Foren hat lesen dürfen, was bei vielen zurückgeblieben schien. Das ist alles völlig logisch in Anbetracht dessen, was viele von uns durchgemacht haben, dass viele aus solchen schlimmen Einrichtungen traumatisiert herauskamen, denn allein die Tatsache gewaltsamer Herausnahmen und Verfrachtungen in fragwürdige Einrichtungen mit oft schlecht ausgebildetem Personal geschweige denn schlimme Erziehungsmethoden führten teils dazu, dass man Schäden davonträgt und so die nie behoben wurden, blieb eben etwas Prägendes zurück. Aber, sie haben uns ja allesamt gut entschädigt. :whistling:

    @lutz,
    es war aber ein harter und steiniger Weg für mich. Doch ich bin ihn gegangen, und kann heute ein wirklich gutes und erfülltes Leben leben. Ja, und ich bin sogar mächtig stolz auf das, was ich geschafft habe. Das kann mir niemand mehr nehmen.


    Weil du den Weg gehen musstest. Deshalb hast du es geschafft. Sonst wär das kaum geschehen, nehme ich an.
    Es war also auch Zwang durch Selbstdisziplin wie man sie uns eingebleut hatte? Natürlich kann u sollte man stolz auf sich sein können, gerade wir eh. HK haben es zwangsläufig schwerer gehabt. Ich hatt nicht einmal Selbstvertrauen nach der Entlassung und auch das dauerte lange. Von den Tiefen die ich gelegentlich noch immer erlebe, will ich gar nicht mehr schreiben. Vergessen kann man aber manches wie diese seelischen Narben wirst du nie los. So sehr man sich bemüht hat, ich versuche immer nur perfekt zu sein und scheitere dann auch mit Folgen. Vielleicht schafft man es auch nur durch Strenge, Selbstanklagen, durch Zwänge, durch Suchtbefriedigung? Vielleicht ist das der Preis, von dem ich oben schrieb?

    Ich habe mit den Inhalt in der Verlinkung sowie auch die zahlreichen Leseraussagen dazu heute früh beim Frühstück schon zu Gemüte geführt. Teils sehr harter Stoff aber der Zeitgeist war für uns alle mehr oder weniger hart. Wie gesagt, das Personal in solchen Einrichtungen war oft völlig unzumutbar auch weil es aus einer Zeit stammte, die mit Ihnen wohl auch nicht zimperlich umgegangen ist. Dass selbst nur sechswöchige "Kuren" traumatisieren könnten, hätte ich mir dann so doch nicht vorstellen können. Ob es das so im Osten gab, das weiß ich gar nicht, bis auf meinen etwa 4 wöchigen Aufenthalt damals. Eigentlich war das gar keine Kur, sondern man verbrachte mich dort in diese lieblose Einrichtung, weil meine Mutter so ich das richtig in Erinnerung habe, in ein KH musste.


    Weswegen manche heute von ihnen/uns merkwürdig ticken, hat mit Langzeitfolgen einer Zeit zu tun, in der es an vielem mangelte, was nicht bedeutet, dass wenn es keinen Mangel gibt, die Welt in Ordnung sein muss und was ist schon i. O.?

    Zitat

    ich


    Das Miller-Heim war am Galgenberg [……….] Im Miller-Heim, wo ich war, wurde kein Kind ohne Grund bestraft!


    Das ist ja arg. Galgenberg. =O Wie sich das liest und um die Ecke war wahrscheinlich der Schädelberg und was bedeutet das bitte? Wie böse müssen diese Kinder gewesen sein, um mit Grund bestraft worden zu sein. :huh:


    Ich war auch im Kinderheim am Spittlberg bei den Klosterschwestern. Von 72 bis 82. Vielleicht findet sich jemand, der mich noch kennt. Ich war in der Gruppe Judith bei Schwester Edelgunde.


    Das Thema ist auch wieder eine interessante deutsche Heimkinderstory und dann erst die Namen. 8) Ich habe so einen ungewöhnlichen wie Edelgunde noch nie gelesen. Kunigunde kannte ich schon, Kallmünz war mir auch fremd. Da muss man erst mal drauf kommen. Edelgunde von Kallmünz, liest sich fast schon wieder wie ein Märchen aus grauer Vorzeit. 8o

    Wie SIE sich verhalten hatte, wurde gefragt. Wie kann man es beschreiben, außer dass sie in jeder Hinsicht überfordert war, was, by the way, auch aus den Unterlagen meiner Heimeinweisung hervorgeht. Die Arbeit war wichtig und dann, auch ihr Kind.


    Völlig überfordert, - schon lange vor der Einweisung ins Heim, - mit einem Jungen wie mir, sie, die doch tatsächlich die nie gestellte Frage nach meiner Entlassung stellte; "was haben sie bloß mit dir gemacht"? Naiv war sie, nicht wissen wollen und nicht wissen könnend, und trotzdem immer total besorgt... der Rest gehört hier nicht her.

    Tja, wahrscheinlich auch, weil sie, wie schon gepostet, Bilder besitzen, und man wissen wollte, was aus wem geworden ist. Wer sich auf dem Bild erkennt, könnte sich gern auch einmal melden. Drei von den drei Jungen kenne ich. :) Wer mich erkennt, der Junge links mit der Tolle und dem Sportzeug bekleidet, der war/bin ich. Die anderen Knaben, der Junge in der Mitte ist der schon genannte Bernd B. aus dem Prenzlauer Berg. Was immer aus ihm wurde. Ich habe ihn gesucht und nie wieder gefunden. Mit dem anderen Jungen re. habe ich vor etwa 12 Jahren telefoniert und erfahren, was mit unseren Erzieherinnen geschehen ist und natürlich auch aus ihm wurde. Mehr geht nicht.

    Klar, es fällt mir wieder ein. @Jahni sagte es mir einmal auf dem einzigen Treffen, auf dem ich ihn traf, dass er dort in der Ecke wohnte. Dann hätten wir uns sogar begegnen können, so oft war ich dort, auch dich hätte ich treffen können, vielleicht sogar im Knaack Klub @anklip.


    Aus meiner Gruppe im Heim kam nämlich jemand, der genau aus dieser Ecke stammt, die Gegend um diesen Teil der Stadt, über den wir schreiben. Ich bin sogar mit ihm gemeinsam auf einem alten Bild, das wer auch immer im Heim aufgenommen hat, drauf. Eines der ganz ganz wenigen Bilder, die ich aus der Zeit damals besetze und natürlich war auch mal der Wunsch da, diese wenigen Ehemaligen irgendwann wieder zu treffen, doch auch hier ergab sich ein sollte-wohl-nicht sein.


    Auf den anderen beiden früheren Heimplattformen habe ich damals u. a. auch ihn versucht, zu finden. Noch in den 80-igern als ich in der Gegend viel mehr unterwegs war als heute gelegentlich nur, meine ich, ihn in einem Elektrogeschäft der Greifswalder Straße gesehen zu haben, in einer Reparaturannahmestelle. Dieser Ehemalige namens Bernd B. war mal einige Monate etwa in einem der benachbarten Dreibettzimmer von mir untergebracht. Und das ist dann auch wieder komisch. U. a. auch dieses Bild fand ich beim ersten Ehemaligen Treffen auf unserem Heimgelände in einem Gruppenfotoalbum, aus dem ich das eine und andere abfotografiert hatte. Es tauchten mehrere Fotos auf, von denen ich nie dachte, sie jemals zu sehen. Das kann solche Treffen auch überraschend mit sich bringen. Es gibt also versch. Gründe, weswegen man versuchte, sich zu finden. Auf der anderen Seite ist natürlich immer auch die Frage zu stellen, ob denn wirklich alle jemals den selben Wunsch verspürten. Wie gesagt, ich fand auch erst durch eine Art Zufall in 2006 die Heimkinderforenseite und dann fing alles an. Wär das nicht passiert, wäre ich nie hier gelandet. :)

    @anklip Natürlich kenne ich diese Gegend um diese Straße sehr genau. Das war damals Einzugsgebiet von mir und spätestens mit 18 war ich dort sehr oft und neulich auch mal wieder, weil dort ein Dok angesiedelt ist, den ich mal aufsuchen musste. In der Pasteurstraße, du kennst sie, nur ein paar Str. um die Ecke verbrachte ich mal einige Jahre auf der Abendschule. Man hatte ja Lust, Zeit und Muße. Was macht man heute? Schreiben.... :whistling:


    @Mozart Waren das wirklich so schroffe Töne in dem eh. HK-Verein? Wenn das so ist, schienen sie selbst nicht gelernt zu haben, wie man als eh. Heimkinder miteinander nicht umgehen darf. nono


    Weswegen sich-wieder-finden, was ich noch gar nicht richtig in diesem Thema beantwortet hatte und sich wahrscheinlich mit dem decken wird, was andere posteten. Der Sinn kann/war bei mir wohl nur der sein, zu wissen, was mag aus drei, vier, fünf Leuten geworden sein, mit denen man sich ein wenig verstanden hat. Schließlich waren auch zwei andere Zöglinge in meiner Gruppe, so nennen wir sie einmal, aus meiner Heimatstadt Berlin in der E-Burg und da wollte man es schon wissen, was aus dem einen und dem anderen geworden ist. Mich versuchten ja auch zwei von ihnen schon wenige Jahre nach der Entlassung aufzusuchen, so unegal kann man sich also nicht gewesen sein. Mir gelang das teilweise in Erfahrung zu bringen, was aus wem wurde, aber es war nun auch kein Muss, sondern es ergab sich einfach. Ein wenig Neugierde mit Kribbeln war es natürlich auch, weswegen man auf der ersten Heimkinderplattform imheim.de damals in 2006 aufschlug, gefühlt in einer anderen Zeit.

    Wer hat denn dieses int. Thema ausgebuddelt? :hutab: Durchweg spannend zu lesen, dass vor allem auch die letzten beiden user das ganz ähnlich sehen, wie ich das auch sehe. In etwa habe ich das auf einer anderen Plattform vor vielleicht 2, 3 Jahren auch alles schon gepostet und mich dabei irgendwie - mal wieder - in die Nesseln gesetzt. Wahrscheinlich, weil mir die Wahrheit zu wichtig war, das mal auszusprechen. Dabei, ausgerechnet in diesem Kreise - eh. HK, scheint das gar nicht immer so sehr gewünscht gewesen zu sein. Was auch kein Wunder ist, ihr selbst habt es angesprochen, wir sind so unterschiedlich, wie man nur sein kann. :thumbup:


    Ich war auch mal in Torgau vor Jahren auf einem Treffen zu Besuch, gemeinsam mit Leuten, mit denen mich zumindest etwas verband, glaubte ich. Weswegen sonst wäre man dort als Nicht-Ehemaliger dorthin gefahren? Ist es nicht aber zugleich auch so, dass, je mehr man von sich preisgibt, zugleich Anderen damit vermittelt, wie weit man (schon) im Leben auseinanderliegt, eben weil wir "herangewachsene Persönlichkeiten" mit unterschiedlichsten Sozialisierungen sind, was doch auch gar kein Wunder ist. Schon in den Heimen war das nicht anders, denn jedes Kind kam aus völlig unterschiedlichen Elternhäusern. Das, was uns einte, oft kamen unsere Eltern entweder nicht mit uns aus oder wir nicht mit ihnen. Div. andere Gründe gabs natürlich sowieso. :huh:


    Du schreibst von Sympathien, die man hier und da zu jmd. haben kann, stimmt durchaus, und dennoch ist auch das nur ein Strohhalm, denn im realen Leben wüßten wir dennoch nicht, ob man sich riechen könnte. Übrigens, was das anbetrifft, das hängt bekanntlich mit Botenstoffen zusammen, ob man sich riechen kann. Ich selbst versuche, so gut es eben geht, zu riechen und trotzdem weiß ich, dass mich viele nicht riechen können und dennoch bleibe ich dabei, nichts werde ich jemals tun, um mich bei wem auch immer, in einem Lichte dastehen zu lassen, was mich gut aussehen läßt. Das hat niemand nötig.


    Wir sind wir selbst und niemand sonst. Entweder, man kommt mit mir klar oder nicht. Das war komischerweise schon im Heim nicht anders, wohl auch deshalb, weil Freundschaften dort zu schließen eh kaum möglich war. Wir waren vielleicht ein wenig aufeinander angewiesen, wenn alles gut ging. Ansonsten ging doch schon dort jeder seiner Wege. Weshalb sollte das hier anders sein? hmm

    Da hast du es irgendwie gut gehabt, sich nicht daran erinnern können. Ich hingegen konnte schon, denn mit gerade einmal 11 Jahren erinnert man sich einfach nur gut.


    Wie gesagt, ich beschrieb das alles schon 2, 3 x Mal und immer wenn ich mir mal die Bilder des Heimeinganges anschaue, ich habe eine Reihe von Bildern vor Jahren dort aufgenommen, dann wird diese Erinnerung wach. Das war irgendwie schon ein besonderer Tag, die lange Anreise und Ankunft mit dem üblichen Prozedere, das alle Ankommenden durchlaufen mußten. Wir, d. h., meine Mutter durfte mich hinbringen, brauchten für die Netto 230 km damals eine halbe Ewigkeit und umso länger, desto besser war es. Man konnte den Zeitpunkt der Ankunft hinauszögern und vor dem Heim angekommen, erinnere ich mich an den dicken Kloß im Halse und an das, was einen vermutlich erwarten würde. Kaum hatte man den Eingang am Zaun passiert und schon befand man sich auf einem riesigen Gelände mit eine ganzen Reihe von Häusern, die irgendwie nicht einladend aussahen. Immerhin war es ein riesiger und gut begrünter Innenhof in einem Spätaugust des letzten Jahrhunderts.


    Plötzlich waren wir in einem Haus bei der Direktion, in dem die Aufnahme der Zöglinge stattfand und auch ein Foto von mir wurde sogleich aufgenommen, das sicherlich der Identifikation meiner Person im Falle eines Entweichungsversuches dienlich sein sollte, damit man schneller wieder angefunden wurde. :rolleyes:


    Der Rest ist schnell erzählt, Einweisung in eine vorläufig buntgewürfelte altersgemischte Gruppe, in der ich als einer der Jüngsten galt. Fragen über Fragen und ich antwortete nur wenig. Später schrieb ich das alles einmal auf. :whistling:

    Das ist lieb von dir, aber lass dir ruhig Zeit. Darauf kommt es ja nun auch nicht mehr an. Wer so lange wie wir warten hat müssen, den haut nix mehr um.


    Nachforschungsantrag..........
    wie hast Du das bewerkstelligt ?


    Und trotzdem heiß wie auf die Folter gespannt bin, zu sehen, wie so ein Antrag aussieht. In Deutschland geht ohnehin nie etwas ohne Antrag. Möglicherweise handelt es sich hier auch nur um eine kleine Begriffsmißverständlichkeit, denn ist/war das nicht alles bei uns, also bei denen, die ihre Unterlagen gesucht haben, nichts Anderes als einen Antrag auf Einsichtnahme in Akten stellen bzw. dem Aufsuchen dieser? Was sonst als eine Art Forschung anzustellen, soll das gewesen sein? Mittlerweile wurde ja schon über viele Heimkinder jahrelang geforscht. So wichtig sind/waren wir also und wenn ich nicht des Schreibens zu faul wäre, würde ich vielleicht noch einmal nachdenken, wie das mit der Heimeinweisung bei mir war. Ich betrachte nämlich nicht den Tag der Ankunft dort, sondern die Mitteilung darüber, dass man in ein Heim kommt, als Heimeinweisung. Nicht, dass es hier unterschiedliche Definitionen über das Thema Heimeinweisung gibt! ;)

    Hätte auch mich mal herzlich gern interessiert. Klar, das ist für die allermeisten von uns ewig her und klar, dass Akten auch nicht immer mehr vorhanden sind/sein können, aus teils objektiv nachvollziehbaren Gründen, aber wo genau und bei wem hast du den Antrag gestellt?


    Mich hätte zu gern meine eigene Akte interessiert, weil meine Missetaten darinnen bestimmt festgehalten wurden, so es sie - die Akte - nöch gäbe. Das JA behauptete, es gäbe sie - die Akte - nicht, was teils glaubwürdig kommuniziert wurde, wobei es eine Widersprüchlichkeit in meinem Falle gab, denn wenn doch die Heimeinweisungsunterlagen bestehen und mir sogar übermittel wurden, wieso ist dann die Akte, in der diese Heimeinweisungsunterlagen doch hätten festgehalten werden müssen, noch vorhanden und die Akte nicht? hmm


    Eigentlich hatte ich vor, vor dem Ableben das alles noch nachlesen zu dürfen. Ja, vielleicht hilft ja doch ein Nachforschungsantrag und wenn der durch @Mozart gestellt wurde, was kam heraus? Von einer Antwort steht hier leider nichts und aus purer Neugierde sind Interessierte sehr daran interessiert. search