Beiträge von Katrin

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    Für meinen Bruder Andreas .......gestorben 22.02.24 im Alter von 55Jahren


    Ich habe das Bedürfnis, für meinen Bruder hier zu schreiben.

    Andreas war von ca1977-1980 in diesem Heim. Vor 15 Jahren erzählte er mir, so wie er konnte, dass er keine guten Erinnerungen daran hatte, im Bunker war usw.. Leider konnte er sich nicht so mitteilen, da er zu der Zeit schon länger im Heim für seelisch Behinderte gelebt hatte.

    Damals, schon vorher im häuslichen Umfeld traumatisiert, hatte er mit 9Jahren einen Zugunfall beim Einsteigen und war mehrere Monate im Krankenhaus. Da wurde entschieden, dass er in ein Kinderheim sollte, damit er unter Aufsicht ist und ihm geholfen wird. Ja, und das war dann das "Martin Schwantes". Doppelt bestraft und soviel zur Jugendhilfe DDR. Damals hatte ich ihn dort öfter besucht, habe aber keine Erinnerungen, wie es dort aussah oder wie der Besuch jeweils war. ich weiß nur, dass er beim Erzählen sehr unter Strom, Angst gestanden hatte.

    Er hatte mir immer gesagt,"Ich schaffe das". Leider hat er es nicht geschafft und ist an seinem seelischen Schmerz gestorben.

    Hast du aber ganz schönen Umweg gemacht. Am Kinderheim bist du sehr sicher vorbeigefahren, wenn du von Bitterfeld gekommen bist. Unterhalb des Dorfes ist eine 90Grad-Kurve und in dieser Kurve steht das Herrenhaus (heute wieder so genannt), etwas zurückgesetzt.

    War genug los dort damals, wenn man nur das Innen (Kinderheim) betrachtet. Ist ja auch individuell verschieden, wie man das erlebt hat und aus welchen Gründen man dahin kam. Für mich war es sehr einschneidend (wie sicher für alle, die eingewiesen wurden. Den Grund habe ich für mich noch nicht so erarbeiten können. Äußerlich war der Anlass, weil ich geklaut hatte und die Schiedskommission das so vorhatte mit mir eventuell. Eigentlich war es die Erzeugerin, die so ihren Wahn hat dort gezeigt. Und da wurde ich gefragt, ob ich ins Heim möchte. Eigentlich wollte ich nicht. Und warum da auf einmal und vorher hat es jahrelang keinen interessiert. Naja, andere Geschichten, das Vorher. Zumindest tat mir der Aufenthalt nicht gut für das spätere bis heutige Leben. Nach der 10.Klasse entlassen und nu sieh mal zu, wie du durchs Leben (ohne zu wissen, wie das geht) kommst. Naja, kennen ja viele hier.

    Der etwas andere Weg, ich habe später 18Jahre in diesem Heim als Erzieherin gearbeitet. Auch nicht schön, war keine bewusste Entscheidung. Wieder andere Geschichte.

    Ups, etwas zu viel geplaudert, sorry und ganz heiß wird es. Also gut für heute.

    Das ist richtig, da gehört noch ein "z" mit rein. Natürlich die Antifa`s. Aber in Muldenstein ging es nicht so antifaschistisch zu, es war eine eher "sehr offene" Einstellung. Zumindest war das nach meiner Entlassung so, als die Heimleitung gewechselt hatte. Ach, waren die dann alle offen, da wusste keiner mehr, wer war mit wem liiert (Jugendliche, Erzieher, Heimleitung). Naja, anderes Thema. Ein Dorf für sich.

    Ich musste jedenfalls, um an meiner alten Schule zu bleiben, jeden Tag mit dem Radel von Muldenstein nach Bitterfeld. Tja, ich radle heute noch.


    Grüße Katrin

    Hallo Leser,

    ja, schade. Macht also keinen Sinn, auf Beiträge zu antworten, die schon einige Jährchen alt sind.


    Genau, das ist diese Bahnstrecke bzw. dieses Muldenstein. Dann kommst du auch aus Leipzig, so wie ich das lese?


    Grüße Katrin

    Hallo Sven,

    ich habe gelesen, dass du auch im Heim Katja Niederkirchner warst. 1973/74 war ich auch in diesem Heim, habe aber leider null Erinnerungen daran, da ich erst 6Jahre war. Hast du da irgendwelche Erinnerungen aus deinem Heimaufenthalt dort?


    Grüße Katrin


    Hallo,

    ich suche ehemalige Heimbewohner aus dem Heim Katja Niederkirchner in Halle/Saale (Dieselstraße). Da ich selbst keine Erinnerungen an dieses Heim habe, versuche ich es auf diesem Weg. Es war wohl ein Heim für Kinder von 5-10Jahren. Wir, mein Bruder und ich, waren dort in der Zeit ca. 1973/74. Ich würde mich freuen, wenn sich jemand melden würde.

    Im Forum habe ich ein Mitglied entdeckt, der in diesem Heim war. Nur weiß ich nicht, wie ich ihn erreichen, kontaktieren kann. Sein Benutzername ist "tetty", allerdings ist seine Antwort in einem Tread schon 10 Jahre her.


    Lieben Dank?

    Hallo JW1HAL,


    das stimmt. An Straßennamen in dem Alter kann man sich nicht erinnern. Nach langer Recherche in meiner Biografie bin ich über den Impfausweis darauf gestoßen, dass ich dort unter dieser Adresse zu der Zeit war. Nach weiterer Recherche gibt es über die Personenpoolsuche weitere Personen, die ebenfalls davon berichteten, dort gewesen zu sein. Auch persönliche Fragen an Einwohnern dieser Straße ergaben, dass es dort das Kinderheim gegeben hat. Heute nicht mehr.

    Zu mehr Erkenntnissen bin ich noch nicht gekommen. Nachfrage im Stadtarchiv ergab, dass da noch sehr bedeckt Informationen herausgegeben werden. Halt ein eigenes Thema, Säuglingsheim und Adoption.


    Ich dachte, hierüber könnten sich Leute melden. Man muss ja alles versuchen.


    Viele Grüße

    Das Säuglingsheim in der Otto-Schmiedt-Straße in Leipzig Leutzsch ist noch nicht gelistet. In diesem war ich 1967/1968. Von dort wurden Kinder zur Adoption freigegeben. Es kann auch sein, dass es ein Kinderheim war mit integrierter Säuglingsstation.