Eiersuche im Heimgarten

  • Jetzt, wenn Ostern näher rückt, kommen Erinnerungen an die Osterzeit im Heim zurück.
    Die Erzieherinnen haben sich da immer große Mühe gegeben.
    Unser großer Heimgarten mit Birken und kleinem Teich erschwerte die Suche.
    Mal waren die bunten viereckigen Henkelkörbchen im Astloch oder am Teichufer versteckt.
    Ab und zu hatte ich Pech,da ich ein körperliches schmächtiges Mädchen war,wurde mir von
    den stärkeren Kindern der halbe Korbinhalt weggenommen.
    Ich habe mich nicht getraut, dies zu melden,sonst hätten sie mich noch mehr geärgert.
    Meine Tränen nutzten nichts,wenn man sich nicht wehren kann.
    Doch sie ließen mir wenigsten etwas im Körbchen.

  • Wenn ich an Ostern im Heim denke fällt mir nur eines ein.
    Kirche, Kirche und nochmal Kirche! Von Gründonnerstag bis Ostermontag verbrachten wir täglich mindestens zwei Stunden in der Kirche. Es war einfach nur schrecklich mit knurrendem Magen die Zeit abzusitzen.
    An die Ostereiersuche kann ich mich gar nicht mehr erinnern, wenn es das denn gab.
    Am Karsamstag mussten wir auch noch nachts in die Ostermesse :(

  • Kinder können grausam sein, anderen Kindern etwas wegzunehmen. Was fällt mir vor Ostern ein? Wenn man das liest, es ist wohl eine Horrorvorstellung, immer täglich andächtig zu Ostern zur Kirche gehen zu müssen. Gern hätte ich gewusst, wann das war, doch du liest es nicht.


    Ich verbrachte zwei Ostern im Heim. An eine Wanderung und einer Suche nach Eiern ausserhalb des Heimes am Fuchsberg erinnere ich mich vage. Es war kein schönes Wetter. Viel zu grau, zu kalt und Schneereste lagen überall herum. Ich weiß nicht einmal mehr, ob ich Eier fand. Wahrscheinlich lief ich nur mit und träumte von was auch immer.


    Ostern handelt ja von Auferstehung. Zuvor wurde jemand gefoltert, ans Kreuz genagelt und soll 3 Tage darauf gen Himmel gefahren sein. Das ist nun schon länger her.


    Haben wir im Heim Eier ausgepustet und bemalt? Keine Ahnung. Ich hatte wohl doch nur geträumt. Dabei ist es doch weniger lange her...

    Es ist nicht das Ziel des Lebens, auf Seiten der Mehrheit zu stehen, sondern man muss versuchen, nicht im großen Heer der Verrückten zu landen. Mark Aurel

    Einmal editiert, zuletzt von Axel Li ()

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