Neue Studie über Gewalt in DDR-Kinderheimen

  • Der Anmoderation zum folgenden Beitrag entnimmt man, dass ca. eine halbe Million Kinder und Jugendliche zwischen 1949 und 1990 in DDR-Kinderheimen und sogenannten Jugendwerkhöfen untergebracht waren, die dort häufig emotionale Vernachlässigung, körperliche Misshandlungen und sexualisierte Gewalt erlebten. Nun liegt ein dreijähriger Abschlussbericht vor. Die Laufzeit der Studie endete im Jahr 2022. Darinnen heißt es, dass die Heime den Willen der Minderjährigen formen sollten, damit sie angepasst sind und funktionieren können im Sinne der sozialistischen Gemeinschaft – wenn nötig auch mit Gewalt. Es ist erstaunlich und wer hätte es geglaubt, dass sich doch noch Menschen bemühen, die Licht ins Dunkle zu bringen. Es scheint dringend zu sein, als Warnung verstanden, dass es nie wieder Zustände geben darf, die vor allem in Diktaturen möglich waren.


    Zitat


    Nicht jeder der Betroffenen berichtet von negativen Erlebnissen, sagt die Leiterin der Studie [...]. Dennoch zeige sich insgesamt ein Bild einer Institution, die die Bedürfnisse von Minderjährigen auf allen Ebenen vernachlässigte. "Viele der Menschen mit DDR-Heimerfahrungen mussten nicht nur traumatische Erfahrungen in den Heimen machen, sondern erlebten häufig bereits in der Herkunftsfamilie Missbrauch und Vernachlässigungen, oft mit langfristigen psychosozialen Folgen."



    Ein immer wiederkehrendes Muster – einerseits kamen viele der Kinder aus Elternhäusern, in denen sie schon zu Hause Gewalt erlebt haben und dann erlebten nicht wenige von ihnen sie als Fortsetzung in den Heimen. Ein kurzes und trockenes Fazit lautet


    Zitat

    Eine Wiedergutmachung der negativen Erfahrungen ist für Menschen mit DDR-Heimerfahrung nicht möglich



    Das wird wohl stimmen, denn wenn man ehrlich ist, vergißt man nichts und kein Geld kann etwas gut machen.


    Studie über Missbrauchsfällen in DDR-Kinderheimen veröffentlicht | MDR.DE

    Es ist nicht das Ziel des Lebens, auf Seiten der Mehrheit zu stehen, sondern man muss versuchen, nicht im großen Heer der Verrückten zu landen. Mark Aurel

    2 Mal editiert, zuletzt von Axel Li ()

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