Kinderheim Hansa-Haus, Tannenstrße 6, 18225 Kühlungsborn

  • Auf der suche nach dem KH von Greifswald bin ich im Stadtarchiv auch auf meine Familien Geschichte gestoßen. Ich habe dort meine vermissten Geschwister gefunden. Mein Bruder Hans-Jürgen war von 1960 bis 1968 in dem Kinderheim Hanse-Haus Kühlungsborn (von1940-1971). Leider ist er schon 2000 verstorben. Somit kann ich ihn nicht mehr näher kennen lernen. Aber meine Schwester lebt noch. Es lohnt sich wirklich in den Archiven zu stöbern. Warum habe ich es nicht früher getan?

    De Spökenkiecker von nix kümmt nix

  • Eine gute Frage, ein schöner Beitrag und manchmal bestraft uns leider das Leben, nur weil wir zu spät beginnen, etwas zu tun, was man früher hätte tun müssen, doch es nicht als wichtig genug erachtet hatten.


    Das mit den Archiven - ein wichtiger Hinweis, so man doch nur wüsste, dass Archive nur begrenzte Haltbarkeiten haben, will sagen, es gibt Dinge in Deutschland, bei denen beim Einstellen von Unterlagen schon feststeht, wie lange sie nur aufbewahrt werden. Damit sind wir schon bei Heimakten. Ich las es irgendwann einmal nach Auskunftserhalt von einem Amt, dass laut DDR Archivrecht die Aufbewahrungfrist für diese Akten nur 10 Jahre bestanden haben soll. Bitte den Konjunktiv zu beachten. Somit liegt es in der Natur der Sache, dass dann irgendwann das Meiste vernichtet wurde.


    In Unternehmen ist das ganz ähnlich. Dort gibt es auch Fristen, erst wenn die ablaufen, Unterlagen vernichtet werden dürfen.


    Was uns ehem. Heimkinder angeht - wer hätte auch wissen sollen, dass uns irgendwann einfallen würde, in unserer Vergangenheit stöbern zu wollen? thinking


    In meinem Falle hätte rein rechnerisch schon 1990 keine Chance mehr bestanden, an meine Heimakte heranzukommen.


    Beim Aufräumen meiner Online Archive fiel mir vor Tagen eine Mail in die Hand, in der jemand schrieb, der die Heimmaterie in Ostdeutschland wissenschaftlich aufgearbeitet und veröffentlicht hat, in etwa beschrieb wie, dass Einschätzungen über uns Zöglinge seitens der Erzieher auch getroffen wurden, die nur teils der Wahrheit entsprachen. Aus welchen Gründen auch immer das so geschehen ist. Mir fiel so ein Erziehungsbericht aus dem Heim in die Hände, der mich in ein ziemlich schlechtes Licht rückte. Später wurde auch klar, weshalb. Gern hätte man mich länger dort behalten, weil ich für eine Einnahmequelle garantierte. Meine Mutter musste monatlich eine Menge Geld für meinen spartanischen Aufenthalt blechen. Ergo liegt es nahe, dass man nicht daran interessiert schien, mich in ein zu gutes Licht zu stellen. Irgendwann aber geht dir ein Licht auf, wie alles zueinander kam und irgendwann begreift man, dass man etwas tun muss, um auch die letzten Wissenslücken zu füllen.


    So ich also über einen Erziehungsbericht verfüge, wie kann das sein und wie kommt der bitte her, wenn nicht aus einer angeblich nicht mehr bestehenden Heimakte? Das ist noch so ein kleiner Widerspruch, den ich nicht auflösen kann.


    Liebe Grüße

    Axel

    Es ist nicht das Ziel des Lebens, auf Seiten der Mehrheit zu stehen, sondern man muss versuchen, nicht im großen Heer der Verrückten zu landen. Mark Aurel

    2 Mal editiert, zuletzt von Axel Li ()

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