Beiträge von Seppel

    Hallo Leute,


    Inzwischen habe ich Antwort bekommen vom Amtsgericht in Cottbus, und ich muß zugeben dass ich extrem schockiert bin über dieses Ausmass an Behördenwillkür......


    Aber fassen wir den Inhalt doch einfach mal etwas zusammen....


    Das Amtsgericht Cottbus hatt beim Jugendamt Hoyerswerda nach den Akten suchen lassen, die haben das an das Kreisarchiv in Bautzen weitergeleitet....dort hat man keine Akten darüber gefunden, nach nur wenigen Wochen Bearbeitungszeit, die haben also endweder nicht gesucht oder aber die haben nichts zu tun, dritte möglichkeit, die werden von Anträgen überschwemmt und wollen die einfach nur von der Backe haben.


    Der Staatsanwalt schreibt, der Antrag sei abzulehen weil er wenig aussicht auf Erfolg hat weil Ich in der Beweispflicht bin und keine Unterlagen darüber zu finden seien. Bin ich jetzt schuld dass 1989 in Hoyerswerda in Großem Ausmass Fragwürdige Akten geschreddert wurden ???????


    Weiterhin schreibt man dass ja noch weitere 4 Kinder in der Familie lebten und daher vermutlich Erziehungsprobleme die Ursache für die Heimeinweisung seien, auch diese spräche dagegen.


    Dass hat man sich ja schön zurecht gelegt, selbstverständlich wurden die Kinder in den Spezialkinderheimen der DDR offiziel aufgrund von Erzieherischen Problemen in die Heime eingewiesen. Was hätte man auch sonst in die Akten schreiben sollen um diesen schritt zu rechtfertigen.


    Hinzu kommt dass die nicht rechnen können, ich habe denen das Einweisungs und Entlassungsdatum reingeschrieben und mein Geburtsdatum natürlich auch, die Schreiben ich sei von 12 bis 16 Jahre im Heim gewesen, richtig ist jedoch 11 bis 15 Jahre...alles analphabeten.....


    Ich möge mir doch in den nächsten drei wochen überlegen ob ich meine Aussage nicht beweisen könne, wenn nicht würde der Fall geschlossen.......wie soll ich das denn machen wenn die meine Akten nicht suchen / finden oder die geschreddert wurden.


    Was nützt es wenn der oberste Gerichtshof entscheidet dass Kinder aus ehemaligen DDR Spezialkinderheimen Asnspruch auf Rehabilitierung für erlittenes Unrecht, den Jahrelangen Freiheitsentzug, die Armeenahen Lebensumstände, die vielen erlittenen Körperlichen und Seelischen Quaalen haben und die Justizia aus Kostengründen (vermutlich) dann einfach den Kopf in den Sand stekt und die Opfer verprellt und sagt "sorry meine Name ist Hase, ich weiß von nix und habe auch nix gefunden".....


    Oder wie hölt man das Recht aus....so etwas kann Justizia natürlich am aller besten da die täglichen Umgang mit dem Recht haben, daher ist Recht haben und Recht kriegen, vor allem in diesem Land absolut zweierlei und abhängig von jeweiliger Kassenlage und Gemütszustand des entscheidenden. Am allerbesten sieht man dies auch bei täglichen Harz4 entscheidungen der Argen.


    Ich fühle mich mit der Faust ins Gesicht geschlagen, verachtet und extrem verarscht. Erst das große Geschrei in den Medien dass man ein Anrecht darauf hat und dann mogelt man sich auf diese weise raus weil man das nicht bezahlen möchte weil die Zahl der potenziellen Opfer vermutlich zu groß ist.


    Währe mir im Grunde auch klar warum die nichts finden, allegemein bekannt ist dass in Hoyerswerda zur Wende in Großem Stil Akten vernichtet wurden, vor allem die fragwürdigen. Und Zeugen zu bekommen ist wohl noch schwieriger, ich vermute mal das kann ich vergessen, bis auf Spesen nichts gewesen. 4 Jahre Freiheitsentzug, Körperliche und Seelische Quaalen, verachtung von allen Seiten und die tuen so als habe ich mir das nur eingebildet. Ich bedauere es zutiefst, dass die, die das entscheiden nie so leben mussten....es ist eine wahre schande.


    In diesem Sinne


    Liebe Grüße -> das Seppelchen.


    P.S. -> berichtet hier bitte was aus euren Anträgen geworden ist, bzw. ob es euch ähnlich ergeht.
    Bin mal gespannt ob die Medien aus der kehrseite der Medalie auch so einen aufriss machen werden.

    Hallo Thias,


    Ich bin mir ziemlich sicher dass du die Akten über deinen Heimaufenthalt in der von dir beschriebenen Zeit, im zuständigen Jugendamt anfordern kannst. Die sollten die Akten eigentlich noch haben. Die Stadt Bottrop hat sicher ein Jugendamt.
    Was die Zustände in Heimen angeht, ja die waren sowohl in Ost als auch in West zum Teil echt grauenvoll. Viele Leidvolle Geschichten habe ich über derartige Zeiten schon lesen dürfen.
    Wende dich einfach mal an das Jugendamt in bottrop und berichte uns hier, sollten die diese Akten nicht haben müssen aber auf jeden Fall wissen wer diese hat, es seie dem Sie wurden inzwischen vernichtet....man soll ja nichts ausschließen.


    Liebe Grüße


    Seppel

    Hallo zusammen,


    In der Zeit vom 11.05.1985 bis ca. Ende August 1985 also etwa 4 Monate war ich hier im Kinderheim Grießen.
    Dieser Ort liegt ziemlich genau zwischen Forst und Guben, nur 2 Km von der Polnischen Grenze entfernt. Für einige der Kinder dort war es ein Übergangsheim für Kurze Zeit, für andere ein Daueraufenthaltsort. Aus dieser Sicht war es ein ganz normales Kinderheim. Zur Schule gin ich seinerzeit in Groß Gastrose, da war in in der 4. Klasse. Da ich nur ca. 4 Monate in diesem Heim war habe ich nicht mehr sehr viele Erinnerungen daran. Aber vieleicht trift man hier ja alte Bekanntschaften aus dieser Zeit wieder.


    Liebe Grüße


    Seppel

    Oh Liebe Astrid,


    Wo hast du nur diesen Bericht ausgegraben, ich denke mal dass er nicht auf deinem Mist gewachsen ist.... und so im Detail waren mir die Zuständer im JWH auch gar nicht bekannt.....


    Vermutlich bin ich da nicht der einzige.......


    Liebe Grüße


    Seppel

    Hallo Astrid,


    schlimme Sache das ist.........


    Aber ganz erlich, ich habe es nie geschaft auch nur ein einziges mal in die Zelle zu kommen, habe wohl nicht genug dafür angestellt.
    Allerdings gab es zu meiner Zeit die Zelle in der dritten Etage noch nicht, oder sie war noch sehr neu, jedenfalls wusste ich nichts davon. Nur die zwei Zellen im Keller waren mir bekannt.
    Aber da kamen ja nur die ganz harten Fälle rein..... Aber nichts desto trotz stelle ich mir einen Aufenthalt da drin echt schrecklich vor, fast so als währe der Aufenthalt in dem Heim nicht schon Freiheitsberaubung genug gewesen.....Aber wie wir alle wissen kann man alles immer einen Zacken schärfer machen als man es vorher denkt........


    Liebe Grüße


    Seppel

    Hallo zusammen,


    Hier Heute mal eine etwaige beschreibung meiner einzigen Flucht aus Weißwasser.....


    Es muss so etwa im Herbst 1986 gewesen sein. Zusammen mit Thorsten Seegert hatten wir unsere Flucht Monate lang geplannt...immer wieder auf der Karte eingezeichnet welchen Weg wir nehmen würden....aber Papier ist ja bekanntlich sehr geduldig......
    Es gab da so einen Dienst, wie der heisst weiß ich nicht mehr, auf jeden Fall wurden da immer 2 zur Gelände Pflege für 30 Minuten raus geschickt.
    Thorsten Seegert und meine wenigkeit, wir meldeten uns Freiwillig an diesem Freitag am späten Nachmittag nach der Großreinigung, Harken am Schiess Stand war auf dem Plan.
    Was quasi Ideal war, einige von euch wissen das sicher noch, Hinterm Schiesstand verlief der Zaun des Heimgeländes, der Zaun verlief mitten durch einen Sandhaufen, was die Flucht doch sehr erleichterte.
    Dort sind wir so wie wir am Schiesstand ware dann auch rübergeklettert, haben die Harken Quasi einfach liegen gelassen und sind erstmal ein Stück weit durch den Wald gelaufen an Rand von Weißwasser endlang in Grobe Richtung Bahnhof. Wir konnten schlecht quer durch die Stadt laufen, zu viele Erzieher wohnten in der unmittelbaren nähe zum Heim. Kurz vorm Bahnhof bogen wir Links auf die Strasse in Richtung Schleife ab. Irgendwann kreuzten wir die Bahnschienen und liefen fortan auf den Schienen weiter bis zum Bahnhof in Schleife. Natürlich hatten wir immer die Lichtsignalanlagen im Auge, wir wollten schließlich nicht überrollt werden, aber wir dachten einfach dass das Risiko sich zu verlaufen auf den Schienen kleiner ist denn so viele Bahnlinien gab es im Osten nicht. Gegen Mitternacht kamen wir in Schleifen an und suchten was zum Übernachten, ein 5 Meter hoher Heuhaufen hat sich förmlich angeboten. Wir sind hochgekrabbelt und haben dann einige Stunden geschlafen. Mann war das kalt, war ja schon Oktober. Wir haben nicht mehr als 4 Stunden geschlafen, dann hat die Kälte uns geweckt. Wir liefen zum Bahnhof weiter und wieder auf die Schienen in Richtung Spremberg. Wir wollten nach Oranienburg, dort hatte Thorsten verwante wo er uns einquartieren wollte.
    Unterwegs kamen wir immer wieder an Obstbäumen vorbei, an diesen besänftigten wir etwas unseren Hunger....am frühen Vormittag kamen wir in Spremberg an. Des laufens müde wollten wir etwas mit dem Zug schwarz fahren um abzukürzen. So als hätten wir es gewusst liefen wir im Bahnhofsgebäude Fräulein Poleske in die Arme. Ausgehend davon dass Sie Privat Unterwegs war und nicht unbedingt nach uns gesucht hatte kann man sich vorstellen wie unwahrscheinlich das war dass sowas passiert aber genau so war es, wir konnten es nicht fassen. Natürlich fragte sie erstmal warum wir dort sind und wo wir hin wollten. Ihr war sofort klar dass wir da nicht hätten sein dürfen zu diesem Datum aber sie wollte wohl Panik reaktionen vermeiden also versuchte Sie es mit ner freundlichen Plauderei. Dann ging sie zum Fahrkarten Schalter um Fahrkarten für uns drei nach Weißwasser zu kaufen. In diesem Moment hat sie nicht aufgepasst, wir nutzten die Chance wieder zu verschwinden, wir ranten bis wir weit aus Spremberg raus waren, wieder auf die Schienen in Richtung Cottbus. Uns war wohl bewusst dass man jetzt zumindest unserere Richtung kennt und weiß dass wir uns von Bahnhof zu Bahnhof bewegen. Irgendwo zwischen Spremberg und Cottbus schaltete die Bahn Signalanlage Plötzlich auf Grün aber wir waren durch ein Gespräch abgelengt und merkten es nicht sofort. Wenn das Signal Grün wird hat man etwa 3 Minuten um von den Gleisen runter zu kommen, das wussten wir. Aber wir haben den von hinten nahenden Zug erst an den wibrierenden Gleisen bemerkt, ich schaute schnell zum Signal und wusste bescheid, Ich packte den Thorsten und beförderte uns beide Augenblicklich in einen Graben. es dauerte nur noch etwa 5 bis 7 Sekunden bis ein schwerer Gürterzug vorbei donnerte. Da wir in einer Kurve waren hatte der Fahrer uns nicht bemerkt. Nachdem wir uns von dem Schock erholt hatten, beschlossen wir lieber den Waldweg neben den Gleisen zu nutzen, jetzt kam natürlich kein Zug mehr.
    Am frühen Nachmittag waren wir dann, auch mit Hilfe eines alten Fahrrades dass wir unterwegs fanden, in Cottbus am Bahnhof angekommen. Allerdings war mit laufen nicht mehr viel, wir konnten einfach nicht mehr, hatten wir ja kaum geschlaffen unr nur etwas Obst gegessen. Also stiegen wir in Cottbus in den Zug Richtung Berlin ohne Fahrkarte. Dauerte auch nicht lange, da wurden wir erwischt. Da die Dame aber sehr Pflichtbewusst war, leiss Sie uns beim Halt in Vetschau aus den Augen und wir konnten flüchten, raus aus dem Zug und gerannt was das Zeug hält. Ich wusste bis dahin nicht dass ich so schnell rennen konnte, und noch soviel Energie übrig hatte. Mangels anderer Möglichkeiten und eines Weges neben den Schienen mussten wir uns nun wieder auf den Schienen fortbewegen, wir kannten uns ja nicht aus in der Gegend und verlaufen wollten wir uns auch nicht. Mir taten schon furchtbar die Füsse weh. Gegen 21 Uhr ca. waren wir dann in Lübbenau. Thorsten und ich, wir stritten uns ob wir den Bahnhof betreten und in den Zug nach Berlin steigen sollten der am Gleis zufällig stand, uns war bewusst das dass Risiko gefasst zu werden extrem hoch war. Thorsten wollte nicht, ich jedoch wollte keinen Meter mehr laufen... .so liess ich ihm keine Wahl und wir betraten den Bahnhof an der Seite über einen Holzzaun zum Gleis 1. Kaum wollte wir die Treppe runter um zum anderen Gleis zu kommen wo der Zug wartete liefen wir der Polizei in die Arme.....Die brachte uns zur Polizei Wache und sperrte uns in eine Zelle. Wie lange weiß ich nicht mehr, waren sicher stunden. Danach brachte man uns nach Cottbus zur Polizeistation im Bahnof, es war schon weit nach Mitternacht. Dort hat uns der Direktor Herr Hermann mit seinem Trabbi abgeholt. Wir haben uns nicht mehr gewehrt, wir waren Müde, am verhungern, uns Tat alles weh und wir hatten keinerlei Energie mehr. Es dauerte Zwei Tage bis mein Energie Haushalt wieder normal war, erst nach 2 Tagen hatte ich quasi keinen Hunger mehr. (die Mahlzeiten waren ja quasi begrenzt). Ich glaube ich habe mich nie wieder so sehr auf das Essen gefreut wie an diesem Sonntag Morgen. Eine Strafe gab es nicht so richtig. Ne Woche später wurde vom Herrn Heinrich ein tadel für uns beide ausgesprochen, es war ja die erste und einzige Flucht, dies hatte jedoch keine weiteren Konsequenzen. Auch die Erzieher waren nicht sonderlich Sauer, fast so als hätten Sie verständniss gehabt.....


    Liebe Grüße


    Seppel

    Keine Sorge Uli, Desinteresse ist es sicher nicht, Ich habe diese Storry aufmerksam gelesen, allein mir fehlt die Zeit als Selbstständiger sofort zu Antworten, ab und an ergibt sich bei mir Abends mal so ne Art Musse Stunde wo ich mich dann an längere Texte setzen kann. Aber ich denke dass dies ein allgemeines Problem in der heutigen Zeit ist, man hat keine Zeit mehr weil man andere Dinge für wichtiger hällt die möglicherwiese gar nicht so entscheiden an der Stelle sind. Immerhin hat jeder von uns ein Leben und dieses Forum hier ist Hobby / Vergangenheitsbewältigung. Man muss immer wieder abwägen welchen Interessen man wieviel Zeit einräumt.
    Unten habe ich einen neuen Bereich "Lebensgeschichte" eingebaut, wollte eigentlich auch als erste was schreiben, musste dann aber bei der fünften Seite (habe es in Word vorgeschrieben) feststellen, dass es etwas dauern wird das zu kompletieren. Manchmal ist ein Leben so vollgestopft dass man nicht so richtig weiß wo man anfangen oder aufhören soll, man will ja auch nichts weglassen und das ganze in den Zeitlich korrekten Rahmen setzen.
    Ein klein wenig Bequemlichkeit wird bei den meisten sicher auch dabei sein.
    Vieleicht sollte ich auch erst mal mit einer Ausreisser Storry anfangen, die währe viel Kürzer..........


    Liebe Grüße


    Seppel......

    Ich denke hier kann ich helfen, allerdings dann aus der Sicht einer Jungen Gruppe.........


    6 Uhr war Aufstehen, das bedeutet der Erzieher kommt rein, macht die Zimmertür auf, das Licht an und sagt, Guten Morgen, Heraustreten zum Frühsport....
    Im laufe von 2 Minuten haben sich alle im Nachtzeug noch nicht ganz wach auf dem Flur in Reihe und Glied aufgestellt und es wurde jemand ausgewählt der sagt welche Übungen zu machen sind, in der Regel 20 bis 30 Liegestütze, Rumpfbeugen und so scherze, 5 Minuten lang, danach war man meist wach. Dann konnte alle wegtreten und hatten 25 Minuten Zeit zum Waschen, Zähneputzen, Anziehen, Zimmer Saubermachen, Bett machen, und wieder antreten für dden Gang zum Frühstück, mit fertig gepackter Schultasche, entsprechend der Unterrichtsfäche für den jeweiligen Tag. Der welcher das Frühstück vorbereiten musste, musste etwas schneller sein. (6 Kinder an 4 Waschbecken, das Zimmer war zu fegen, Staub war zu wischen, das Bett war zu machen (keine einzige Falte durfte mehr da sein) und alles musste allgemein extrem sauber und aufgräumt sein). Der Erzieher ging durch die Zimmer und kontrolliert ob alles sauber ist, kein Staub mehr liegt, die Betten vernünftig gemacht sind....ab und an passierte es, dass der Erzieher ein Bettlakenzipfel nahm und sich 3 Meter entfernte, der jenige hatte dann meist eine Falte übersehen und durfte das Bett nochmal machen, oder das der Erzieher die gesamte Kleidung aus den Schrank herausgeworfen hat weil da ein Kleidungstück ein anderes um einen Zentimeter überragte. Die betroffenen mussten das dann nachbessern und die anderen haben draussen auf dem Flur gewartet. Die dafür notwenige Zeit wurde allen von der Frühstückszeit abgezogen.
    Die betroffenen Zogen sich für den Rest des Tages damit den Hass des restes der Gruppe zu. Dann hieß es Stillgestanden, ausrichten, Rechts um, ohne Trit Marsch, und so Marschierte man die Treppen runter, den langen Gang entlang in den Speisesaal. Vor dem Speisesaal angekommen wurden die Schultaschen an der Wand abgestellt und man Marschierte in den Speisesaal und reite sich hinter den Stülen auf. Der Erzieher oder Kommandeur gab dann das Kommando zum Hinsetzen. Nun hatte man 15 Minuten fürs Frühstück. Wie das Essen ablief ist hier -> Abendessen im SKH hinreichend beschrieben daher gehe ich darauf jetzt nicht näher ein. Wenn man mit dem Essen Fertig war, wurde aufgestannden, man musste sich wieder in Reihe und Glied aufstellen und dann worde wieder per Kommando aus dem Saal heraus Marschiert, unterwegs nam man die Schultaschen wieder auf und Marschierte bis zur Schule, welche sich auf dem Heimgelände befand und reihte sich dort in die entsprechende Klasse in der man gehörte auf dem Schulhof ein. Einmal in der Woche gab es vor dem Untericht auf dem Schulhof einen Appell welcher in der Regel vom Heimleiter abgehalten wurde, es gab zu diesem Termin belobigungen und Strafen wie Tadel und Verweise....Abhängig von der Person oder der Art des Vorfalls hatte ein Tadel oder ein Verweiss sehr unterschiedliche Konsequenzen die mal Harmlos waren und ein anderes mal einige Tage aufenthalt im Bunker bedeuten konnten. Bunker gab es aber nur bei häufigen ungehorsam oder wenn jemand immer wieder abgehauen ist.
    Nach dem aufreihen der Schüler entsprechend der klassen, diese Schlangen waren 5 bis 10 Kinder lang im schnitt, kam der Lehrer bei dem man die erste Stunde hatte und holte die Klasse ab, es wurd in das Schulgebäude Marschiert. Im Schulgebäude konnte man sich dann etwas freier bewegen als die Erzieher nicht mehr zuschauten und aus den Augen waren. Was dann bis zum Mittag folgte war ganz normaler Schuluntericht, mit Pausen auf dem Schulhof.
    Was noch zu erwähnen ist, das Heimgebäude verfügte, da man das Gelände so wenig wie möglich verlassen sollte, über eine Zaharzt Einrichtung und eine Krankenstation im Erdgeschoss mit ner Ärtztin und zwei Schwestern. Es gabe sogar ein Friseur Zimmer. Man hatte offenbar an echt alles Gedacht.
    Nach der Schule holten die Erzieher die Kinder wieder auf dem Schulhof ab und es wurde zurück Marschiert, meist direkt in den Speisesaal, dort gab es großzügige 25 Minuten lang ein warmes Mittagessen.
    Nach dem Mittagessen wurde der Speisesaal wieder per Marschieren verlassen und es ging wieder nach oben in den Gruppenbereich der jeweiligen Gruppe. Nun folgte eine Stunde Mittagsruhe bis ca. 14:30 meist. Man legte sich freiwillig ins Bett und ruhte etwas aus denn man war in der Regel fix und foxy, ich zumindest immer. Anschließend hies es wieder antreten auf dem Gang, dann gingen alle in den "Hausaufgabenraum" und machten 1,5 Stunden lang, manchmal auch länger gemeinsamm Schularbeiten (Hausaufgaben). Dann war es meist etwa 16 Uhr. Wenn der Erzieher gut drauf war und alle Artig waren Marschierte mach nach unten für gemeinsamme Freizeitbeschäftigung auf dem Heimgelände bist etwa 18:30 Uhr. Wenn der Erzieher schlecht drauf waren mussten alle oben bleiben und konnten sich in Ihren Zimmern oder im Clubraum mit dingen Ihrer Wahl befassen. Gegen 18:30 Uhr hies es dann wieder antreten um zum Abendessen zu Marschieren. Wie das Abendessen ablief ist hier -> Abendessen im SKH beschrieben.
    Ca. 19 Uhr war man wieder oben. Nun hatten alle 60 Minuten Zeit Alle Zimmer Club und Hausaufgaben Raum sowie die Waschräume und Toiletten zu reinigen, bzw sich zu waschen und Nachtbekleidung anzulegen.
    Dann kam das Täglich ritual dass amn 19:55 wieder antreten musste auf den Gang um sich dann um 20 Uhr gemeinsam die "Aktuelle Kamera" anzusehen, im Anschluß handelte der Erzieher in der Regel noch mal die Themen mit allen ab welche in der aktuellen kamera angesprochen worden sind. Ich denke dies sollte die Politische Richtung der denkweise eines jeden einzelnen klären.
    Im Anschluß hieß es dann schlafen gehen. Zusammenfassend kann man sagen dass es nicht viele Möglichkeiten gab sich frei zu bewegen oder seine Zeit selbst zu gestalten in einem normalen Tagesablauf. Der war so gut durchgeplant dass die gesamte Zeit eines Tages fast vollständig verplant war.


    Der Fairniss halber sollte ich aber auch sagen dass es aus meiner Sicht ein was gutes hatte, ich habe Heute Tägliche Struktur in meinem Leben, die vollkommen selbstverständlich ist, viele dinge fallen mir so leichter. Nichts desto Trotz waren die Jahre in diesem Heim für mich die absolute Hölle, 2 mal bin ich nervlich vollkommen zusammen gebrochen bzw ausgetickt und musste mit Medikamenten beruhigt werden weil eine Herzatake drohte, war sicher ein Panik Anfall.


    Liebe Grüße Seppel


    P.S. In der Zeit in diesem Heim war ich 11 bis 14 Jahre alt. Man darf Kindern sowas einfach nicht antun.

    Ja das Abendessen war immer einer wahre Freude, so ähnlich lief es auch beim Frühstück, soweit ich mich erinnere.....


    Aber irgendwie war es zu meiner Zeit noch ein klein wenig anders gelaufen, zu meiner Zeit hat nicht jemand da gestanden und bedient....man musste immer schauen wo auf der langen Tafel das Stand was man haben wollte, und dann hat man den entsprechenden Nachbarn angeflüstert mit dingen wie "Butter bitte" und der dann den nächsten bis dahin wo das stand was man haben wollte und das wurde dann durchgereicht. Sowas erfordert natürlich absolute konzentration von jedem, jeder musste aufpassen falls jemand links oder rechts etwas zuflüsterte dass er auch reagiert sonst konnte das schnell eskalieren. Und so ganz Nebenbei wollte man in der ohnehin sehr kurzen Zeit von 15 bis 20 Minuten ja auch noch etwas Essen....
    An das Essen mit Messer und Gabel gewöhnt man sich recht schnell, Übung macht den Meister, aber unbemerkt konnte der Geräuschpegel der vielen Flüsterei, dem Erzieher der an der Spitze der Tafel sass schon mal zu hoch werden. Im Falle des Herrn Wauer wurde dann mal eben mit viel schwung mit der flachen Hand auf den Tisch gehauen, so dass alles bebte oder umfiel, und jeder mindestenz Kurz zusammenzukte.
    Natürlich wurde der Gang der Gruppe in den Speisesaal immer Marschierend absolviert. Eine Gruppe hatte bei den Jungs etwa 16 Kinder, meist durfte der älteste kommandieren (Stillgestanden, Ausrichten, rechts oder Links um, ohne tritt Marsch hiess es dann häufiger)....und so Marschierte man zur Nahrungsaufnahme in den Speisesaal, und danach natürlich auch wieder zurück.
    Man war Ständig aufmerksammer beobachtung durch den Erzieher und dem Kommandeur ausgesetzt. Immer nach dem Motto, was Kontrolliert/überwacht wird, kann niemandenschaden oder irgendwelchen Unsinn anstellen.


    An diese Essensgegebenheiten hat man sich irgendwann gewöhnt, das wurde nach einer weile normalität, nichts worüber man sich ärgert oder aufregt, war ja nicht zu ändern.


    Liebe Grüße


    Seppel