Und doch…ist es unser aller „Vita“ deren wir in unzähligen Stunden, Anrufen oder Anschreiben auf der Spur waren. Nicht immer ist dies gut und doch hat man die Vergangenheit deren so manches Mal im Stillen be/gedacht. Für mich war dies auch sehr viele Jahre uninteressant aber doch… ich hatte unerklärliche Träume, Albträume in welchen ich ängstlich aufgewacht bin und bemerkte, dass in meiner Vergangenheit sehr vieles nicht Wirklichkeit sein konnte. Von meiner Familie, Mutter und Geschwistern hatte ich ausser Lügen zu meiner Vergangenheit nichts zu erwarten. Als ich meine Frau kennen gelernt habe…meine Biographie war so sehr falsch, nichts habe ich richtig erzählen können vom Uwe, Freunden und Familie. Es war ein Konstrukt einer sehr wirren Vita. Ein Anwalt bei dem ich damals gearbeitet habe, fing an meine Geschichte zu verstehen, die wenigen Gedanken und so kam es zu einer Aufarbeitung meiner letzten Station vor der Wende. Hier war ich in Bautzen Haus 2 untergebracht. Also sagte mir besagter Anwalt… ob er sich Mal um etwas kümmern sollte. Also bekam ich nach sehr viel Arbeit seitens der Anwaltschaft eine Klage gegen die Bundesrepublik Deutschland. Hier gab es plötzlich eine hohe Abfindung für jeden Monat den ich in Bautzen in der Stasihaft eingesessen habe. Ab diesen Augenblick hat sich mein Verhältnis zu meiner Familie sehr verschlechtert. Meine Frau wollte immer wissen was dem kleinen Uwe geschehen war, dass man mich mein ganzes Leben in Institutionen belassen hat deren kein Mensch gehört hätte. Dann haben wir angefangen zu Forschen und haben Archive aufgesucht, angeschrieben und mit unzähligen Telefonaten überhäuft. 2013 kam es dann zur strafrechtlichen Reha welche ich auch ohne Probleme erhalten habe. Mein Anwalt hat neben unserer Arbeit die Kernloch Akten gefunden welche man schon seit dem 13 Lebensjahr über mich führte. Da ich zu Zeiten der DDR Arbeitsverbot hatte und einen geringen Teil an Arbeitslosengeld erhielt, war dies dann der endgültige Beweis für eine sehr auffällige Biographie. Heute bin ich im Besitz unzähliger Akten über mich und doch… na es hat mir geholfen verzeihen zu können. Auch wenn all dies Irrelevant ist, so ist es ein Teil des Menschen Uwe über welche sich andere Menschen Gedanken gemacht haben auf unzähligen Blättern welche völlig Sinn frei sind. Ich lese heute nicht mehr in diesen wirren fremden Gedanken aber doch… ich konnte meine Geschichte erzählen und was sehr wichtig ist, mein Leben hat eine Chronologie erfahren deren ich ohne diese Zeugnisse nicht mehr richtig sortieren hätte können. Und 17 Jahre Institutionen kann man nicht einfach so hinter sich belassen, wenn es keine Gedanken nach dem „Warum“ gibt. Heute schlafe ich bis auf wenige Träume wieder gut… zwar habe ich nicht loslassen können aber doch habe ich gelernt zu verzeihen.
